… und darf nicht gestört werden
Von kurzen Unterbrechungen abgesehen, verschlafen Igel die kalte Jahreszeit bis in den April.
Bei Schlechtwetterperioden nutzen die eifrigen Insekten- und Schneckenvertilger ihre Winterquartiere teils noch bis in den Mai hinein.
Igel halten Winterschlaf, weil sie bei kalter Witterung keine Käfer und Würmer zum Fressen finden. Sie überbrücken die futterlose Zeit instinktiv mit dem Winterschlaf. Während dieser Zeit läuft ihr Körper auf „Sparflamme“. Der eingekugelte, winterschlafende Igel bewegt sich praktisch nicht mehr und macht nur noch etwa 3-4 Atemzüge pro Minute.
Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen.
Oft finden Igel ihre Quartiere in Privat- und Schrebergärten und sind dort über den Winter sicher. Im Frühjahr jedoch möchte der Hobbygärtner gerne bei den ersten Sonnenstrahlen loslegen und seinen Garten auf Vordermann bringen. Als erstes werden dabei die Reste aus dem Herbst beseitigt. Leider sind diese oft die Winterbehausungen unserer Igel.
Mit steigenden Temperaturen wacht er von selbst wieder auf. Der Prozess des Erwachens dauert viele Stunden und stellt für den Igel eine große körperliche Belastung dar. Wird der Igel zu früh geweckt, also schon im März, fehlen ihm die Futterquellen. Insekten und Schnecken sind noch nicht vorhanden und er kann Hunger leiden und die Durststrecke bis April/Mai nicht überstehen.
Deshalb: Reisig und Laubhaufen noch liegen lassen und erst nach Ostern vorsichtig auflösen. Wenn man jedoch auf Artenvielfalt im Garten setzt, sollte man diese in das Gartenkonzept integrieren.
Reisig und Laubhaufen bieten vielen Tieren über das ganze Jahr hinweg Schutz und Brutplätze – nicht nur dem Igel.