Der Flussregenpfeifer ist ein inzwischen auch in Leverkusen sehr seltener Vogel geworden. Sein ursprünglicher Lebensraum war am Rande von Flüssen auf Schotterinseln, Sandufern und Kiesflächen. Durch die  Begradigung der Wasserstraßen mit seinen entsprechenden Veränderungen bzw. durch die vielen Freizeitaktivitäten am Wasser, sind ihm viele Brutmöglichkeiten genommen worden. Als sogenannte Ersatzbiotope hat er sich inzwischen Kiesgruben mit vegetationsfreiem Boden gesucht oder, was auch gar nicht so selten ist, Baustellen, auf denen nicht gearbeitet wird.

Flussregenpfeifer steht auf einem Bein

Der Flussregenpfeifer

Was dem 14 – 16 cm großen Vogel bei der Quartiersuche wichtig ist, ist, dass er eine möglichst große freie Fläche findet, die gut zu überblicken ist. So kann er nicht von Fressfeinden überrascht werden. Denn sein Nest ist nur eine einfache Mulde zwischen den Kieseln auf dem Boden, in die er seine zwei bis vier Eier legt.

Erfreulicherweise ist nun schon zum wiederholten Male ein Flussregenpfeiferpaar in Leverkusen-Opladen gesichtet worden, wo sie auf einer Baustelle Quartier bezogen haben. Auch in Leverkusen-Hitdorf an einem der Baggerseen ist er in den letzten Jahren schon gesichtet worden.

Etwa gegen März/April kommt der Langstreckenzieher aus Afrika nach Leverkusen  zurück und startet im frühen Herbst wieder seinen Rückflug in eine Gegend zwischen der Sahara und dem Äquator.

Charakteristisch für den Flussregenpfeifer sind seine schnellen, hektischen und ruckartigen Bewegungen. Typisch ist sein abruptes Stehenbleiben. Sein Ruf ist ein kurzes „tiu“ oder „piu“.

Das Gefieder vom Flussregenpfeifer ist auf der Oberseite bräunlich, auf der Unterseite weiß. Charakteristisch sind seine Kopf- und Augenfärbung. Er hat eine braune Oberkopfkappe, ein schwarzes Gesicht mit einem weißen Stirnfleck, unter dem dunklen Schnabel ist er weiß. Zwischen Kopf und Körper zieht sich ein schwarzes Band.

Seine dunklen Augen werden von einem gelben Augenring umrandet.

Das Weibchen ist etwas größer und schwerer als das Männchen und insgesamt etwas blasser, ansonsten sind die Geschlechter kaum voneinander zu unterscheiden.

Üblicherweise hat der Flussregenpfeifer eine Brut im Jahr, wobei beide Partner brüten. Bei Gelegeverlust brütet er auch ein zweites Mal. Droht Gefahr, locken sie ihre natürlichen Feinde, wie z. B. Möwen, Greifvögel, Raben oder Hermelin und Fuchs vom Gelege weg.

Die Jungen sind Nestflüchter und schlüpfen im Dunengefieder, werden aber von den Eltern noch eine Weile begleitet und lernen so, wo die besten Futterplätze zu finden sind. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Larven, Schnecken, Spinnen, Käfern und Krebstieren.

Eine große Gefahr sind freilaufende Hunde, die sie von ihrem Gelege verjagen oder es zerstören. Mehr Ruhe und Überlebenschancen hat der Flussregenpfeifer in stillgelegten Kiesgruben, die im besten Falle als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind und am besten noch umzäunt wurden. Eine grundsätzliche Verbesserung seines Lebensraumes wäre aber die Renaturierung von Flüssen und den Erhalt von ungestörten Brachflächen.