Die Amsel gehört zur Familie der Drosseln und kommt in Leverkusen regelmäßig vor. Sie hat sich in den letzten 100 Jahren vom scheuen Waldbewohner zum häufig gesehenen Gartenbewohner entwickelt. Im Winter kommt sie gerne an Futterstellen.

Ihr Nest baut sie in Gebüsch, Bäumen, Spalieren, auf Dachbalken, sogar auf Balkonen im Blumenkasten oder in anderen, ihnen passend erscheinenden Behältnissen.

Amseln sind vielseitige Beeren- und Früchtefresser, Samen und Körnerliebhaber – vor allem im Herbst und Winter. Zudem gehören unter anderem Regenwürmer, Insekten, Käfer, Schnecken und Ameisen zu ihrem Speiseplan.

 

 

Amselmännchen sitzt auf einem Ast

Die Amsel

In der Stadt wohnende Amseln bleiben auch im Winter überwiegend in der Stadt. Im Wald lebende Amseln kommen in der kalten Jahreszeit gerne in die Stadt oder ziehen auch in wärmere Gebiete. Amseln haben einen schönen Gesang, der schon vor Sonnenaufgang zu hören ist,  sind aber auch an ihrem typischen „Boden- bzw. Luftalarm“-Rufen gut zu erkennen.

 

Während das Männchen schwarz gefärbt ist, einen leuchtend gelben Schnabel und einen gelben Augenring hat, ist das Weibchen eher bräunlich. Immer wieder kann man bei Amseln Farbabweichungen beobachtet. Sie können einzelne weiße Federn oder auch weiße Gefiederanteile haben. Diese Farb“defekte“ sind wahrscheinlich genetisch bedingt und keine Krankheit. Dagegen ist der Usutu-Virus sehr wohl eine bedrohliche Krankheit, der die Amsel und einige andere Vogelarten sehr bedroht.

Das besondere Amselnest

Amseln haben manchmal sehr außergewöhnliche Brutplätze – hier mal wieder ein Besonderer – in einem Fahrradhelm in einem offenen Schuppen in Opladen.

 

Amselsterben und Usutu-Virus

Seit etwa 2010 ist das Usutu-Virus hier in Deutschland bekannt. Nachdem es anfangs zu wenigen Verlusten unter den Vögeln kam, stieg die Zahl der erkrankten und toten Vögel kontinuierlich an. Zunächst in Deutschlands wärmeren Regionen, inzwischen ist das Virus aber auch in Leverkusen verbreitet. Bisher sind nur noch höher gelegene Regionen virusfrei.

Bedingt durch die heißen Sommer in den Jahren 2018 und 2019 schoss die Zahl der betroffenen Vögel in Deutschland in die Höhe. Aber auch schon 2011/2012 wurde ein großräumiger Ausbruch des Usutu-Virus verzeichnet.

Das Virus wird über Stechmücken (z. B. die Hausmücke) übertragen. Ursprünglich stammt es aus Afrika und wurde wahrscheinlich durch Zugvögel zu uns gebracht.

Betroffen sind im großen Umfange Amseln. Selten wurde der Virus aber auch bei Meisenarten, Singdrosseln, Grünfinken und Rotkehlchen beobachtet.

Eine Übertragung auf andere Tiere und Menschen scheint möglich zu sein, ist aber noch nicht gesichert belegt.

Für die Vögel gibt es leider keine Heilung, auch eine Vermeidung ist nicht möglich.

Der Mensch kann Amsel & Co. insofern helfen, indem er naturnahe Gärten und Balkone gestaltet, so dass die Vögel gute Brut- und Nistbedingungen vorfinden und die Verluste durch erfolgreiches Brüten ein wenig ausgeglichen werden.

Auch Futterstellen und Tränken müssen regelmäßig gereinigt und sauber gehalten werden (ohne Putzmittel).

Weitere Informationen zum Usutu-Virus: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu/26276.html

Finden Sie tote Amseln, so bitten der NABU und die Untersuchungsstelle für die Usutu-Viren um das Einschicken der Tiere, zusammen mit einer Beschreibung der Auffindesituation.

Unter diesem Link stehen nähere Infos zum Einschicken der Amseln und ein Meldeformular für tote Amseln:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu/usutu-melden.html

Adresse der Untersuchungsstelle für Usutu-Viren:

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
Dr. Jonas Schmidt-Chanasit
Bernhard-Nocht-Straße 74
20359 Hamburg
Telefon: 040-42818-862