Es ist immer wieder eine Freude, wenn wir einen Mäusebussard über uns kreisen sehen. Die Greifvögel hatten jedoch nicht immer Freunde, früher wurden sie manchmal „Raubvögel“ genannt. Sie sind jedoch keine Räuber, sondern ein elementarer Bestandteil unserer Natur, in der jedes Tier und jede Pflanze eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht hat.

In Leverkusen und Umgebung sind Mäusebussarde, Turmfalken, Habichte und Sperber die häufigstenTag-Greifvögel. Seltener sind Rotmilane und Wanderfalken. In der Zugzeit kann man mit Glück auch den schwarzen Milan oder sogar den Fischadler beobachten.

Habicht

(Accipiter gentilis)

Der Habicht ist ein scheuer Waldvogel und führt ein eher verstecktes Leben. Er ist ähnlich gefärbt wie der Sperber, auf der Oberseite schiefergrau bis braungrau und auf der Unterseite weiß, mit feinen Linien schwarz quergebändert. Größenmäßig ist er mit dem Bussard vergleichbar, von dem er sich im Flug aber gut durch seinen langen Schwanz und seine kurzen, breiten Flügel unterscheidet. So ist er perfekt für schnelle Kurzstreckenflüge ausgestattet. Die kurzen Flügel in Kombination mit der kräftigen Flugmuskulatur ermöglichen ihm einen blitzschnellen Start. Der lange Schwanz macht ihn außergewöhnlich wendig, so dass er auch in dichtem Unterholz optimal jagen kann.

Mäusebussard

(Buteo buteo)

In Mitteleuropa ist der Mäusebussard der am häufigsten verbreitete Greifvogel. Seine Färbung ist sehr variabel und kann in Übergängen von dunkelbraun, über hellbraun, bis fast weiß auftreten. Charakteristisch für ihn sind sein Kreisen im Aufwind und seine „miauenden“ Rufe. Mit seiner Flügelspannweite von 117 – 137 cm und 51 – 56 cm  Größe gehört er zu den mittelgroßen Greifen.

Rotmilan

(Milvus milvus)

Seit einigen Jahren kann man ab dem Frühjahr den Rotmilan über Leverkusen  beobachten, wenn er scheinbar mühelos im Segelflug über die Landschaft hinweggleitet. Vor allem über Bergisch Neukirchen und dem Leimbachtal kann man ihn entdecken. Der schöne, bis zu 73 cm lange Greifvogel mit einer Flügelspannweite von bis zu 170 cm ist etwas größer als der Mäusebussard. Besonders gut ist er durch seine rostrote Färbung und seinen tiefgegabelten Schwanz zu erkennen. Im Volksmund wird er daher auch häufig „Gabelweihe“ genannt.

Sperber

(Accipiter nisus)

Der Sperber gehört zu den habichtartigen Greifvögeln. Er ist jedoch etwas kleiner als sein großer Verwandter und erreicht eher die größer eines Turmfalken. Mit seiner Schnelligkeit steht er dem Habicht jedoch in nichts nach. Blitzschnell schießt er aus dem Dickicht und erbeutet so, meist niedrig über dem Boden seine Beute. Vorzugsweise jagt er kleinere Singvögel wie Meisen, bis hin zu Tauben.

Turmfalke

(Falco tinnunculus)

Der zierliche Falke ist der einzige unter den Taggreifen, der seit der Urbanisierung zunehmend diesen neuen Lebensraum erobert hat. Dabei beschränkt er sich längst nicht mehr auf Türme, die ihm den Namen gegeben haben, sondern brütet auch an Betonwänden, Schornsteinen, Fördertürmen stillgelegter Zechen oder – wie in Leverkusen – an und in Bauten auf dem Gelände des Bayerwerks. Dr. Hans-Martin Kochanek und Hermann Brombach, Ornithologen und aktive Naturschützer in Leverkusen, haben das in einer Doktorarbeit bzw. einer Bestandsaufnahme der Vögel in Leverkusen eindrucksvoll nachgewiesen.

Wanderfalke

(Falco peregrinus)

Lange Jahre brütete der Wanderfalke nicht mehr in Leverkusen. Durch das Engagement der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz des NABU-NRW gibt es in Leverkusen inzwischen wieder ein Brutpaar.

Der Wanderfalke ist unser größter heimischer Falke und hat lange, spitze Flügel sowie einen relativ kurzen Schwanz. Besonders im Flug ist er so gut zu erkennen. Auch durch seine schnellen kraftvollen Flügelschläge macht er auf sich aufmerksam. Zusätzlich kennzeichnet ihn sein dunkler Oberkopf, mit einem breiten, schwarzen Backenstreifen, der sich deutlich von der Kehle und Wangen absetzt. Seine Brust ist weiß gefärbt mit schwarzen Querbändern.