Ob Garten, Balkon oder Terrasse, überall ist gleichermaßen die Sauberkeit und Hygiene oberstes Gebot. Denn wo viele Vögel und verschiedene Vogelarten aufeinander treffen, ist die Gefahr groß, dass sich Krankheiten übertragen und verbreiten. Zu allererst sind hier die Trichomonaden zu nennen, die vor allem die Grünfinken befallen oder der Usutu-Virus, der den Amseln sehr zu schaffen macht. Findet man in der Nähe seiner Futterstelle tote Vögel, muss das Füttern sofort eingestellt werden und alle Futtergeräte gereinigt werden. Unter Umständen ist es von Nutzen, Kontakt zu einem Naturschutzverband aufzunehmen, die beratend zur Seite stehen können bzw. auch am Ausmaß von Krankheiten interessiert sind.
Hygiene bedeutet regelmäßiges Säubern des Futterplatzes. Nie mit Chemikalien oder irgendwelchen Putzmitteln, sondern mit heißem Wasser und Bürste. Nicht zu viel Futter auf einmal hinlegen, es immer wieder einmal ganz austauschen. Haben die Vögel Kot hinterlassen, die Futterstelle sofort reinigen. Hygienischer sind Futtersäulen oder Futterhäuser mit schmalen Futterrinnen, in die die Vögel nicht hineinkoten können. Oftmals landet das Futter auch auf dem Boden. Dort bedienen sich Vögel, die nicht an die Futterstellen fliegen können oder wollen. Leider werden gelegentlich auch Ratten und Mäuse angelockt, daher vorsicht. Auch hier ist es wichtig, den Bereich bei Bedarf sauber zu halten, und zu kehren.
Es dürfen keine Brot- und Speisereste verfüttert werden! Neben den Gewürzen und Konservierungsstoffen vertragen sie es nicht und können erkranken (Darmentzündungen) oder verenden.
Neben der Sauberkeit ist auch die Sicherheit der Vögel ein wichtiger Aspekt. Es ist ratsam, die Futterstelle an erhöhter Stelle anzubringen. Denn Nachbars Katzen haben schnell gemerkt, wo sich Vögel einfinden. Sie sollten den Platz also nicht erreichen können. Ein Rundumblick für die Vögel ist ebenfalls wichtig, um Gefahren einschätzen zu können. Ein Futterplatz sollte nie genau neben einer Hecke eingerichtet werden, da sich von dort aus, vor allem im Winter, gerne Sperber auf ihre potentiellen Opfer stürzen. Wenn möglich sollte aber eine Hecke in der Nähe sein, in der die Vögel schnell ein Versteck finden.
Vögel kann man grundsätzlich in „Weichfutterfresser“ und „Körnerfresser“ unterteilen. Auch wenn man eine Vogelart nicht kennt, kann man den Weichfutterfresser an seinem zierlichen, eher schmalen Schnabel erkennen. So kann der Ungeübte einen Sperling z. B. sehr gut von einer Heckenbraunelle unterscheiden, wenn er sieht, dass der Spatz mit seinem kräftigen Schnabel die Sonnenblumenkerne knackt. Seinem Namen macht der Kernbeißer alle Ehre, dessen Schnabel kräftig und groß ist.
Die Futtermischungen erstehen Sie am besten bei einem Naturschutzverband in ihrer Nähe oder stellen es auch selber zusammen.
Kaufen Sie das Futter im Supermarkt, Tierhandlungen usw., achten Sie darauf, dass es Pestizidfrei ist und aus ökologischem Anbau stammt.
Körnerfresser mögen gerne: Sonnenblumenkerne, Hanfsamen, Getreidekörner, Mohn, Samen und (zerkleinerte) Erdnüsse.
Weichfutterfresser freuen sich über Haferflocken, ungeschwefelte Rosinen, Beeren und Obst. Im Winter ist Fettfutter ratsam. Macht man es selber, die Haferflocken im erhitzten, ungesalzenen Fett wälzen.
Hat man genügend Platz, bietet es sich an, getrennte Futterstellen einzurichten. Will man es besonders gut machen, kann man im Winter zusätzlich noch getrocknete Mehlwürmer dazu geben.
Die Vogelküken werden bei den Körnerfressern nur in den ersten Tagen, bei den Insektenfressern ausschließlich mit Insekten und deren Raupen gefüttert. Vogeleltern dagegen vertragen auch das Ersatzfutter und sind dankbar, sich sozusagen an den „gedeckten Tisch“ zu setzen, anstatt viel Kraft aufzuwenden, um die so rar gewordenen Insekten auch für sich zu fangen. Die Jungenaufzucht erfordert auch so schon immense Kraft.
Meisenknödel werden leider immer noch in den feinen Plastiknetzen angeboten. Diese werden gelegentlich zur Falle, weil die Vögel sich in ihnen verhaken können. Hier gibt es die gute alternative eines Knödelhalters, in den man mehrere Knödel ohne Netz einfüllen kann.