Der Birnbaum, so wie er heute in unseren Gärten steht, war einmal ein kleiner, struppiger Baum mit aufrechten, dornenbesetzten Zweigen, der saure, holzige Früchte trug.

Fossilfunde gedörrter Birnenhälften aus dem Neolithikum (3000 – 1900 v. Chr.) zeigen die frühe Wertschätzung dieses Baumes durch den Menschen. Sein hartes, fein und gleichmäßig gemasertes Holz bevorzugten vor allem Holzschnitzer und Bildhauer. Bereits im 1. Jhd. nach Chr. übernahmen die Römer veredelte Arten von den Griechen und kultivierten über 40 Birnenarten in ihren Gärten.

Birnbaum mit Früchten

Die Wildbirne

Heute wächst die Wildbirne noch verstreut in den Wäldern Europas. Wenn im Frühjahr die weißlichen Blüten an den dunklen Ästen leuchten, kommen viele Insektenarten zur Nahrungsaufnahme, und im Herbst lassen sich Vögel und Wildtiere die braungelben Früchte schmecken.

Die Birne weist, vor allem in ihren Wildformen, die Besonderheit der typischen verholzten Zellen auf (Steinzellen). Bei den Kulturformen für den Verkauf so wie wir die Birne kennen, sind diese heraus gezüchtet worden.

Birnbäume wachsen langsam und können 100 – 150 Jahre alt werden. Die Stämme alter Bäume sind oft hohl.

Um diese ökologisch wertvolle und ästhetisch reizvolle Art zu schützen, zu erhalten und neu anzusiedeln, wurden in den letzten 10 Jahren landesweit die über 250 erfassten Exemplare für Nachzuchtzwecke zum Teil beerntet. Im Rahmen des Artenerhaltungsprogrammes setzt sich die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ auch gezielt für die Wildbirne ein.