Die Spechte sind – wie schon Eugen Roth weiß – die Hüter des Waldes. Der Specht – von Spähen oder Spechten – „schaut im Walde nach dem Rechten“.

Spechte besitzen einen starken Meißelschnabel, der bei einigen sogar fast so lang ist wie der Kopf. Um die Erschütterungen im Kopf beim Hacken zu dämpfen, besitzen die Spechte spezielle Anpassungen wie zum Beispiel eine federnde Verbindung zwischen Schnabel und Hirnschädel. Ihre Nahrung holen Spechte mit der langen Zunge, die dafür vorne kurze Widerhaken aufweist.
Die Vogelfamilie der Spechte umfaßt weltweit 28 Gattungen und mehr als 200 Arten. Bei uns in Leverkusen kommen meist 5 Arten vor.

Buntspecht

(Dendrocopos major)

Den Buntspecht findet man heute häufiger auch in der Stadt. Ursprünglich bewohnt er Laub-, Misch – und Nadelwälder und fühlt sich daher auch in Parks und Obstbaumwiesen wohl. Dort zimmert er seine Bruthöhle in einen Baumstamm, in dem beide Partner anschließend die Eier ausbrüten und die Jungen füttern.

Sein Gefieder ist schwarz-weiß gemustert, das Männchen hat einen roten Punkt am Hinterkopf. Die Jungen sind an ihrem durchgehend roten Scheitel gut zu erkennen.

Grünspecht

(Picus viridis)

Bundesweit ist der Brutbestand des Grünspechts seit 1991 um über 100% angestiegen, in Nordrhein-Westfalen stellt man ähnlich Erfreuliches fest, und auch in Europa ist ein Anwachsen um 50% zu verzeichnen. Eine Erklärung dafür sind die in letzter Zeit sehr milden Winter. Schauen wir uns diesen farbenfrohen Vertreter der Spechte etwas genauer an: Mit einer Größe von 30 bis 36 Zentimetern und einer Spannweite von 45 bis 51 Zentimetern ist er deutlich größer wie der Buntspecht. Seine olivgrüne Oberseite hebt sich deutlich von der graugrünen Unterseite und dem leuchtend gelbgrünen Bürzel ab. Besonders auffallend sind beim Männchen die feuerrote Kappe und der sehr breite schwarze Bartstreifen, der eine rote Mitte hat.

Kleinspecht

(Dryobates minor)

Kein Wunder, dass wir ihn in Leverkusen kaum finden, denn dieser Specht ist kaum größer wie ein Spatz. Gesehen wurde er z.B. in Opladen an der Wupper und in Biesenbach. Auch die Ernährung ist besonders, da dieser kleine Vogel im Sommer Insekten (z.B. Blattläuse) von Blättern und Zweigen sammelt. Der Eingang zu seinem Nistplatz in altem, toten Holz entspricht mit 32mm genau der Eingangsgröße von Kohlmeisen oder Sperlingen. Der kecke Kleinspecht weiß sich aber dieser Konkurrenz immer gut zu erwehren.

Mittelspecht

(Leiopicus medius)

Der Mittelspecht ist in Leverkusen ausgesprochen selten. Er ist recht anspruchsvoll an seinen Lebensraum und benötigt reichgegliederte Laubwälder. Begünstigt hat ihre Neuansiedlung in Leverkusen sicherlich auch das milde Klima der vergangenen Winter.  Erst in den letzten Jahren konnten wir im Waldrandbereich des Bürgerbusches eine Brut des Mittelsprechts registrieren. Man muss auch genau hinschauen, um ihn vom Buntspecht zu unterscheiden. Am einfachsten geht es durch die immer rote Kopfplatte, den fehlenden Bartstreif und durch die schwarzen Striche auf der Brust. Insgesamt ist er etwas kleiner wie der Buntspecht.

Schwarzspecht

(Dryocopus martius)

Der Schwarzspecht trägt seinen Namen wegen seines matt schwarz schimmernden Gefieders. Er ist relativ selten in Leverkusen, aber im Ölbachtal wurden in letzter Zeit einige Schwarzspechte gesichtet.

Der Schwarzspecht lebt in selbst gezimmerten Höhlen, die 30 bis über 50 cm groß sind. Auch der Nesteingang ist mit 14cm Höhe und 9cm Breite deutlich größer wie bei anderen Spechten. Sein Lebensraum ist der geschlossene Wald, am liebsten Mischwald. Voraussetzung ist ein Bestand alter Bäume mit einem Durchmesser über 35 cm wie z. B. 80 – 100jährige Buchen.