Als Singvogel klassifiziert man einen Vogel, der einen speziellen Stimmapparat (Syrinx) mit mehr als 3 Paar Singmuskeln besitzt. Eine andere Gemeinsamkeit der Singvögel ist, dass die Jungen alle Nesthocker sind.

Amsel

(Turdus merula)

Die Amsel gehört zur Familie der Drosseln und kommt in Leverkusen regelmäßig vor. Sie hat sich in den letzten 100 Jahren vom scheuen Waldbewohner zum häufig gesehenen Gartenbewohner entwickelt. Im Winter kommt sie gerne an Futterstellen.

Ihr Nest baut sie in Gebüsch, Bäumen, Spalieren, auf Dachbalken, sogar auf Balkonen im Blumenkasten oder in anderen, ihnen passend erscheinenden Behältnissen.

Amseln sind vielseitige Beeren- und Früchtefresser, Samen und Körnerliebhaber – vor allem im Herbst und Winter. Zudem gehören unter anderem Regenwürmer, Insekten, Käfer, Schnecken und Ameisen zu ihrem Speiseplan.

Blaumeise

(Cyanistes caeruleus)

Die Blaumeise ist mit ihrer hellblauen Kopfplatte und dem blauen Gefieder an der Oberseite gut zu erkennen. Ihr Gesicht ist überwiegend weiß mit einem schwarzen Augenstreif, der Nacken matt grünlich mit einem schwarzen Band, der Bauch ist gelb. Im unteren Bereich des Bauches in der Mitte liegt ein schwarzer Längsstreif, der aber auch von Federn überdeckt sein kann.

Buchfink

(Fringilla coelebs)

Der Buchfink ist spatzengroß, und zumindest was das Männchen betrifft, recht farbenfroh. Seine Brust ist dunkelrot, der Kopf blaugrau. Seine Stirn ist schwarz und die Rückenfedern kastanienbraun. Außerhalb der Brutzeit sind sein Federkleid und der Schnabel insgesamt blasser und unscheinbarer. Das Weibchen hat, wie bei den meisten Vogelarten, ein schlichtes Federkleid, welches in diesem Falle gelb-grünlich ist.

Einen weißen Schulterfleck, eine weiße Flügelbinde und weiße äußere Steuerfedern zeichnen beide Geschlechter aus.

Feldlerche

(Alauda arvensis)

Wer hat ihn nicht schon einmal gesehen, den etwa sperlingsgroßen braunen Vogel der offenen Landschaft? Früher gab es ihn überall in Leverkusen, in den 1980er Jahren zählte Hermann Brombach noch 250 bis 300 Brutpaare. Aber 2020 findet man vielleicht noch 2 Feldlerchen in Leverkusen.

Das Männchen trägt im Frühjahr sein imposantes Lied aus wirbelnden und trillernden Lauten über unseren Äckern und Wiesen vor. Bedingt durch das Leben in der offenen Landschaft fehlen der Feldlerche exponierte Plätze wie Bäume oder Pfähle für ihren Balzgesang. Sie gleicht dieses Manko durch den Singflug wieder aus. Während dieser Singflüge erreicht das Männchen Höhen von bis zu 100 Metern. Dort kreist das Männchen dann über seinem Revier, um Weibchen anzulocken. Nach dem Singflug gleitet die Lerche dann fallschirmartig zur Erde zurück. Wie die Lerche diese Doppelbeanspruchung aus energieaufwendigem Steigflug und gleichzeitigem Gesang vollbringt ist immer wieder erstaunlich.

Haussperling

(Passer domesticus)

Wohl jeder kennt das Sprichwort „Das pfeifen die Spatzen von allen Dächern“, und wohl jeder wird von sich behaupten, schon einmal einen Spatzen gesehen zu haben; die Frage nach einer genaueren Beschreibung des „Allerweltvogels“ löst jedoch eher Achselzucken aus.

Zugegeben, der Haussperling mit dem wissenschaftlichen Namen Passer domesticus fällt nicht gerade durch eine prächtige Farbgebung auf. Die 14 – 16 cm großen Vögel mit dem dicken Kopf und dem kräftigen Schnabel sind eher unscheinbar braungrau gezeichnet, das Männchen allerdings schmücken vor allem in der Brutzeit ein schwarzer Kehlfleck, kastanienbraune Streifen an den Kopfseiten und schwarze Federn auf dem bräunlichen Rücken.

Kohlmeise 

(Parus major)

Meisen, hierunter u. a. die Kohlmeisen, sind sicher auch vielen Menschen bekannt. Viele Meisenarten sind auffällig gefärbt, besonders die Männchen, wie bei den meisten Vogelarten.

Sie sind sehr agil und neugierig und haben stämmige kurze Schnäbel und Beine. Sie bewegen sich gut im Geäst, wo sie auch ihre Nahrung, die Insekten finden. Im Winter erweitern sie ihren Speiseplan um Beeren, Nüsse und Samen, die sie an den Futterstellen finden.

Kohlmeisen sind die größten Vertreter unter den Meisenarten und gehören zu den häufigsten Brutvögeln in Deutschland. Sie sind Höhlenbrüter und nehmen gerne Nistkästen an. Es kann aber auch vorkommen, dass sie ihre Eier in Briefkästen, Pfosten und in Asthöhlen ablegen.

Rotkehlchen

(Erithacus rubecula)

Das Rotkehlchen ist sicher einer der Singvögel, die auch der nicht so versierte Vogelbeobachter erkennt. Wahrscheinlich weniger am Gesang, aber doch an seiner typischen orange-roten Stirn, Kehle und Brust. Das obere Federkleid ist bräunlich, sein Bauch weiß und die Flanken in einem grau-beige gefärbt. Männchen und Weibchen sind farblich nicht zu unterscheiden.

Auch sein Erscheinungsbild ist recht typisch. Wenn es sitzt, wirkt es eher rundlich, was sich durch Aufplustern noch verstärkt.

Das Rotkehlchen gehört zur Familie der Drosselvögel und ist auch mit dem Blaukehlchen verwandt.

Singdrossel

(Turdus philomelos)

Auch in Leverkusen sieht man häufig noch die Singdrossel. Manche verwechseln sie mit der Amsel, obwohl sie – anders als die Amsel – einen eindeutig hell cremefarbenen, gefleckten Bauch hat.

Sie besticht durch ihren abwechslungsreichen Gesang aus flötenden, pfeifenden und zwitschernden Motiven, die in wechselnder Folge jeweils mehrmals wiederholt werden! Gerne sitzen sie dabei hoch oben in Baumwipfeln oder auf dem Dach.

Sobald die Paarung stattgefunden hat, nimmt die Sangesaktivität der Männchen stark ab, so dass sie über das Jahr gesehen, nicht lange zu hören sind.

Star

(Sturnus vulgaris)

So mancher Hobbyornithologe hat wohl schon vergeblich den Himmel nach einem deutlich zu hörenden Bussard abgesucht, bis er schließlich auf einem Baum den Vogel entdeckt, der die Rufe täuschend echt von sich gibt. Schmunzelnd oder verärgert – je nach Temperament – erkennt er sofort den brillanten Nachahmer den Star.

Im Prachtkleid schillert das kupferfarbene Bauchgefieder des Männchens je nach Lichteinfall eindrucksvoll bunt. Ganz im Gegenteil trägt er dann im Schlichtkleid ein weiß gepunktetes Perlmuster. Beim Weibchen glänzt das Gefieder nicht so stark, dafür sind die Bauchfedern großflächiger weiß getupft.

Stieglitz

(Carduelis carduelis)

Stieglitze bewohnen offenes Gelände mit Baumgruppen, Parkanlagen, Feldgehölze, Obstgärten sowie lichte Mischwälder. Ihr Nest bauen sie in einer Astgabel. Die bläulich-weißen Eier mit rötlichbraunen Punkten werden nur vom Weibchen bebrütet. Im Sommer – nach der Brutzeit – sind Stieglitze oft in Gruppen unterwegs.

Zaunkönig

(Troglodytes troglodytes)

„Schneekönig, Winterkönig, Mäusekönig, Backöfelchen, Daumenzwitscherle, Zaunschnurz ….“ Die Liste der Namen, die dem Zaunkönig mal spöttisch, mal liebevoll im Laufe der Jahrhunderte allein in Deutschland gegeben worden sind, ließe sich ebenso beliebig lang fortführen wie die Reihe der Sagen und Legenden, die sich um diesen Winzling unter den Vögeln ranken. Die Vielzahl der Bezeichnungen und Geschichten macht deutlich, wie vertraut und selbstverständlich der Umgang des Menschen mit seinen Mitgeschöpfen einmal war. Diese gute „Beziehung“ wieder aufleben zu lassen, ist eines der großen Ziele von NABU und BUND und hat sicher eine Rolle bei der Wahl zum „Vogel des Jahres 2004“ gespielt.