Was ist ein Naturgarten?

Eine allumfassende Definition für Naturgärten gibt es eigentlich nicht, denn Naturgärten sind sehr vielfältig, was auch einen Teil ihres Reizes ausmacht. Aber es gibt Eigenschaften, die einen Naturgarten auszeichnen und zwar das Ziel, für die Natur einen Lebensraum zu bieten.

Gerade für diejenigen, die in der Stadt wohnen, kann solch ein Kleinod von großer Bedeutung sein, denn natürliche, intakte Landschaften sind heutzutage rar. Aber auch in ländlichen Regionen führt die intensive Landwirtschaft dazu, dass die Natur immer weiter verdrängt wird. Naturgärten können diese Lebensräume nicht vollständig ersetzen, aber je mehr Menschen es gibt, die der Natur einen Platz in ihrem Garten (oder Balkon) einräumen, umso besser stehen die Chancen für Pflanzen und Tiere zu überleben – bis hoffentlich in naher Zukunft eine Umkehr in der Landschaftsnutzung stattfindet. Darüber hinaus bieten Naturgärten einen hohen Erholungswert und helfen Großen und Kleinen wieder mehr über heimische Tier- und Pflanzenarten zu lernen.

Es bieten sich jedem, der ein Stück Garten oder Balkon sein Eigen nennt, viele Möglichkeiten diesen Raum mit Leben, Farben und Düften zu füllen. Viele haben die Erfahrung gemacht, dass eine naturnahe Gestaltung bedeutet, das man mehr erleben und entdecken kann: in einem Naturgarten ist immer was los!

Wir möchten Ihnen verschiedene Tipps und Anregungen sowie eine vielleicht andere Sichtweise des Gartens vorstellen. Aber seien Sie gewarnt: Hat man den Einstieg gefunden, lässt es einen nicht mehr los!

Gesunder Boden

Das kann man oft beobachten: Im weichen, lockeren Humus hackt und wühlt eine Amsel wie ein aufgeregter Schatzgräber und läßt dabei Blatt- oder Nadelstreu auffliegen – auf der Suche nach bodenbewohnenden, wirbellosen Kleintieren als Nahrungstiere.

Was können wir für unseren Garten daraus lernen? Ein gesunder, lockerer, fruchtbarer Boden ist die Grundlage für das Leben im Garten. Ein nackter Boden trocknet aus, der Wind verweht die oberste Schicht, Regenwasser spült weitere wichtige Nährstoffe aus.

Die Natur führt uns vor, wie ein gesunder Boden beschaffen sein sollte: In einem Mischwald etwa liegt eine lockere Blätterschicht auf dem Boden. Darunter die weiche, dunkle, krümelige Humusschicht. Dass dort mächtige Bäume heranwachsen, liegt daran, dass der Wald vom eigenen „Abfall“ lebt. Mikroorganismen wandeln diesen in nährstoffreichen Humus um. So könnte der Kreislauf der Stoffe auch in unserem Garten aussehen, wenn wir den Boden mit einer „Decke“ schützten. Hier bietet sich Rindenmulch oder eine Auflage aus all dem an, was sonst nach dem Ausrupfen auf dem Kompost landet. Sie können auch der Natur ihren Lauf lassen und beobachten, was sich von selbst ansiedelt und welche Samen von Vögeln oder dem Wind herangetragen werden.

Bodenbewohner, ein paar Zahlen…

In den obersten Schichten eines gesunden Bodens leben pro Quadratmeter:

1 Billion Bakterien

10 Milliarden Pilze

1 Million Algen

500 Milliarden Wurzelfüßer, Geißel- und Wimpertierchen

> 100.000 Kleintiere

10.000 Borstenwürmer

50 Schnecken, Spinnen und Asseln

100 Käfer und Larven

80 Regenwürmer

Insekten in Gärten

Kleine Tiere von großer Bedeutung

Mehr Natur in Dorf und Stadt

Mehr als 25 Jahre ist es her, dass die Broschüre „Insekten in Gärten“ im Rahmen der BUND-Kampagne „Mehr Natur in Dorf und Stadt“ erschien, aber die Einladung, den eigenen Garten so zu gestalten, dass er möglichst vielen Lebewesen Raum bietet, behält ihre Gültigkeit.

Dabei gehören die Insekten allerdings nicht gerade zu den beliebtesten Mitbewohnern, wenn man von Tagfaltern und Marienkäfern einmal absieht. Tatsächlich sind sie aber eine Tiergruppe der Superlative. Sie stellen drei Viertel aller Tierarten, haben sich an Land, im Wasser und in der Luft alle Lebensräume erschlossen und weisen die größte Vielfalt an Formen, Farben und Verhaltensweisen auf.

Die Hautflügler
Nach den Käfern und Schmetterlingen sind die Hautflügler die drittgrößte Insektengruppe der Welt. Bei uns leben etwa 10 000 Arten, von denen die allermeisten uns unschätzbare Dienste erweisen: Die unzähligen Schlupfwespen etwa regulieren als Parasiten die Bestände anderer Insekten, die Ameisen tragen wesentlich zur Durchlüftung und Verbesserung des Bodens bei, Bienen und Hummeln sind als Bestäuber vieler Blütenpflanzen unersetzlich. Und die Beobachtung der faszinierenden Verhaltensweisen dieser Tiergruppe vermittelt eine Ahnung von der Komplexität des Naturhaushalts und schafft so die Voraussetzungen für das so notwendige Begreifen ökologischer Zusammenhänge.

Alarmierender Rückgang
Wie in so vielen anderen Bereichen der Natur ist auch bei den Hautflüglern in den letzten zwanzig Jahren ein beängstigender Rückgang der Vielfalt zu beobachten. Eine der wichtigsten Ursachen ist ohne Zweifel die chemische Belastung der Umwelt. Viele Hobbygärtner glauben immer noch, auf Insektizide nicht verzichten zu können, und der Einsatz von Chemie in der Landwirtschaft ist nach wie vor immens.

Aber auch Wohnungsmangel setzt den Hautflüglern zu. Immer mehr alte Zäune und Scheunen mit ihrem mürben Holz verschwinden, Gartenwege werden plattiert oder betoniert, Böschungen und aufgelassene Sandgruben durch „Pflegemaßnahmen“ in einen Zustand versetzt, der sie als Brutplatz ungeeignet macht.

Schutzmöglichkeiten

Mit ganz einfachen Mitteln kann ein Garten zum Refugium für Insekten aller Art werden:

  • Lassen Sie an einigen Stellen Laub und Zweige, Steine und totes Holz als Unterschlupf für Laufkäfer und Kurzflügler liegen.
  • Schneiden Sie Stauden nicht im Herbst, sondern erst im nächsten Frühjahr herunter. So können viele Käfer- und Hautflüglerarten in Ruhe darin überwintern.
  • Schaffen Sie Nistmöglichkeiten für „solitär“, das heißt allein lebende Bienen- und Wespenarten, indem Sie Nisthölzer oder Bündel hohler Stängel aufhängen – Material dazu liefern Brombeeren und Holunder, Buddleia und Königskerze, aber auch Stroh- oder Schilfhalme. Ohrwürmer freuen sich, wenn Sie mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe in den Bäumen aufhängen. Bauanleitungen finden Sie bei uns!
  • Sorgen Sie das ganze Jahr über für ein reiches Blütenangebot und bevorzugen Sie dabei die ungefüllten Sorten. Geben Sie auch hier und da „Unkräutern“ eine Chance – Nektar und Pollen sammelnde Insekten wie Schmetterlinge, Hautflügler und Fliegen werden es Ihnen danken!

Da Sie auf diese Weise auch die Räuber und Parasiten unter den Insekten fördern – Marienkäfer und Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen – können Sie getrost auf den Einsatz von Giften verzichten, die nicht nur die „Schädlinge“ vernichten, sondern auch so manche Vogelbrut und auf Umwegen doch nur wieder in unserem eigenen Körper landen.

Naturgarten-Tipps für das ganze Jahr

Der Januar ist ein wunderbarer Monat für die Planung eines Naturgartens. Fragen, die man sich dabei stellen sollte sind:


→ Können zusätzliche Nisthilfen (Vögel/Insekten) im Garten installiert werden?

→ Ist die Anlage eines kleinen Teiches für Amphibien möglich?

→ Wo ist eine gute Stelle um eine Blumenwiese anzulegen?

→ Will ich Fassadenbegrünung machen?

→ Gibt es Möglichkeiten, eine Dachbegrünung zu machen?

→ Ist der Garten groß genug für eine Hecke?

 

Auf Folgendes ist bei der Planung zu achten:

– Sträucher und Bäume nach Endwuchshöhe und –breite auswählen, damit möglichst kein Schnitt erfolgen muss.

– Niemals Wildpflanzen oder Wildtiere aus der freien Natur für den eigenen Garten vorplanen. (Verstöße gegen geltende Naturschutzgesetze).

– Ökologische Saatgut- und Wildpflanzengärtnereien als Lieferanten wählen. So stellen Sie sicher, dass Sie keine gezüchteten Pflanzen ohne ökologischen Wert kaufen.

Die ersten Meisen suchen schon nach Nistmöglichkeiten. Hängen Sie Nistkästen auf!

– Für die Befestigung der Nistkästen an Bäumen bitte rostfreie Alunägel oder Drahtbügel verwenden, um Schäden am Baum zu vermeiden.
– Die Nistkästen sollten so angebracht werden, dass die Vögel freien Anflug haben – im Dickicht oder dicht verzweigten Bäumen werden die Nistkästen nicht gut angenommen.
– Eine Höhe von mindestens 2 bis 3 m ist angebracht, um vor Katzen und Mardern zu schützen.
– Das Flugloch sollte in Richtung Süden oder Südosten zeigen (keineswegs in die Richtung, aus der üblicherweise Sturm und Regen herkommen).
– Ein Nistkasten darf nicht nach hinten, sondern eher nach vorne kippen, um das Eindringen von Regen zu verhindern.

Tipps für Vögel und Pflanzen
Hecken bis spätestens Ende Februar schneiden/auf den Stock setzen.

Im Frühling beginnt die Brutsaison der Vögel. Damit sie ungestört in den Gehölzen nisten können, müssen Hecken bis spätestens Ende des Monats geschnitten werden.
Ab März gilt dann in Wohngebieten bis zum 30. September ein gesetzlicher Bestandsschutz.

Bei Minusgraden sollte man Heckenpflanzen nicht schneiden. Durch die offenen Schnittstelle ist die Pflanze dann nämlich besonders frostempfindlich.

Tipps für Igel
Nicht im Winterschlaf stören. Reisighaufen bitte während des Winterhalbjahres nicht abbrennen oder umsetzen. Sollte ein Igel bei Ihnen im Garten überwintern, schläft er zu diesem Zeitpunkt noch und kann nicht fliehen. Vorsicht gilt deswegen auch beim Beseitigen von Sträuchern, beim Mähen unter tief liegenden Zweigen, beim Umgang mit Motorsensen und Balkenmähern.

Tipps für Amphibien
Teiche in Ruhe lassen. Einige Amphibien (Molche, Grasfrösche) legen ihre Eier schon recht früh im Jahr im Teich ab. Um diese Eier/Larven nicht zu gefährden, sollten keine Arbeiten mehr am Gartenteich durchgeführt werden.

Tipps für Insekten
Nisthilfen für Insekten aufhängen. Wildbienen und Hummeln werden bei warmem Wetter bald aktiv und suchen Möglichkeiten zur Eiablage.

Tipps für Wildkräuter
Eine Oase für Wildkräuter schaffen. Beim Einteilen der Gartenbeete ein spezielle Feld für Wildkräuter reservieren, in dem sich diese Pflanzen ansiedeln dürfen.

Tipps für Schwalben
Lehm für die Nester anbieten. Eine regelmäßig feucht gehaltene Lehmpfütze im Garten kann den rückkehrenden Schwalben als Nestbaummaterial dienen (angesichts zunehmender Asphaltierung fehlt es oft an Nestbaumaterial)

Tipps für Vögel
Eine Vogeltränke aufstellen. Eine Vogeltränke sollte flach sein und eine raue Schale mit sanft ansteigenden Wänden haben – in der Mitte nicht tiefer als etwa 8–9 cm. (eine Schale oder einen Blumenuntersetzer umfunktionieren, aus Mörtel selber bauen oder kaufen)
Stellen Sie die Vogeltränke an einer gut einsehbaren Stelle auf, damit sie vor Katzen geschützt ist. Ein Baum in der Nähe ist gut, dort trocknen sich die Vögel nach dem Bad.

Nestquirle binden / schneiden. Frei brütende Singvögel kann man unterstützen, indem man ihnen feste Unterkontruktionen für ihr Nest anbietet. In Büschen kann man dafür mehrere Zweige zusammenbinden. Die Zweige müssen einen Trichter bilden, der so groß wie eine Faust ist. Sie sollten sich dabei kreuzen und sich gegenseitig verstreben, damit sich die Lage auch bei Wind nicht verändert.
Bei Bäumen kann man Nestquirle durch den Schnitt erzeugen: Vor dem Austrieb werden die Gehölze in 1,20 oder 1,80 m Höhe abgesägt. Um die Schnittstelle herum entwickeln sich bald ringförmig neue Schößlinge. Im kommenden Herbst schneiden wir diese Schößlinge auf etwa 10 cm zurück. Durch den erneuten ringförmigen Austrieb bildet sich dann eine richtige Nistkrone. Die Bäume sollten nicht zu schattig stehen – im Schatten entwickeln sich keine dichten Verzweigungen.

Tipps für Amphibien
Einen Unterschlupf anbieten. Ein morsches Holzstücke auf den Boden legen – das langt den Amphibien als Versteck.

Tipps für Vögel
Beim Brutgeschäft nicht stören. Deswegen bitte zur Brutzeit auch keine Hecken schneiden.

Jungvögel nur schützen, wenn sie Schutz brauchen. Jungvögel sind nicht unbedingt Waisen, wenn sie außerhalb des Nestes sitzen und „herzzerreißend“ fiepen. Es können auch Ästlinge sein, die weiterhin von den Altvögeln versorgt werden. Beobachten Sie genau, ob nicht immer wieder Altvögel das Junge versorgen. Ggfs. setzen Sie das Junge auf einen Baum, damit es vor Katzen sicherer ist.

Tipps für Wildkräuter
Bitte nicht pflücken. Wildblumen sind am natürlichen Standort am schönsten. Genießen Sie vor Ort und machen Sie ein Foto – aber bitte nicht abpflücken. So können Wildblumen noch viele andere Menschen nach Ihnen erfreuen und natürlich auch ihren Samen ausbilden.

Tipps für Moore

Torf gehört nicht in den Garten – durch den Abbau werden wertvolle Ökosysteme zerstört 

Legen Sie doch lieber einen Komposthaufen im Garten an. Dort können Sie bequem Garten- und Küchenabfälle entsorgen und wertvollen Gartendünger produzieren. Das spart Müllgebühren und man kann auf Torf verzichten. Es gibt sogar einen entscheidenden Nachteil bei Torf: Torf kann kein Wasser mehr speichern, sobald er einmal ausgetrocknet ist.

Tipps für Bienen/Hummeln/Schmetterlinge

Blühende Hecken noch NICHT zurückschneiden 

Blühende Hecken wie der Liguster blühen im Juni/Juli. Gönnen sie den Insekten diesen gedeckten Tisch und schneiden Sie die Pflanzen bitte erst nach der Blüte zurück.

Tipps für Zierpflanzen

Es gibt Alternativen zu chemischen Insektiziden!

Als hilfreiches Mittel gegen Blattläuse und Milben hat sich selbstgefertigte Brennnesselbrühe bewährt, die aus einem Kilogramm frischen Brennnesseln auf zehn Liter Wasser zubereitet und nach 24 Stunden unverdünnt ausgespritzt werden kann.

  • für Bienen/Hummeln/Schmetterlinge
    Unterstützung durch Fütterung

    Entkräfteten Honigbienen oder Schmetterlingen kann man im Garten recht einfach helfen. Heben Sie  die Biene mit einem Stück Papier vorsichtig auf. Dann lösen Sie einen halben Teelöffel Zucker oder Honigin etwas Wasser auf und bieten es dem Tier per Löffel an.• für Pflanzen
    Richtig gießen

    Beim Wässern des Gartens ist das gründliche Gießen direkt im Wurzelbereich der Pflanzen besser als ein großflächiges Beregnen. Mit der altmodischen Gießkanne kann man gezielt dort wässern, wo es nötig ist und dabei sehr gut dosieren.
    Da der Boden das Wasser nicht sofort aufnehmen kann, sollte man sich beim Gießen Zeit lassen: Wässern, eine halbe Stunde Pause, dann noch einmal Wässern.
  • für Vögel
    Vogeltränke aufstellen

An heißen Augusttagen sollte für Vögel eine Vogeltränke aufgestellt werden. Eine flache Schüssel, ein Blumentopf-Untersetzer oder ein Suppenteller tun es auch! Wichtig: die Tränke muss „katzensicher“ aufgestellt werden: an einem gut einsehbaren Platz – am besten in 1m Höhe. Das Leben spendende Nass muss täglich gereinigt und gewechselt werden, um die Vögel vor Krankheiten zu schützen.

  • für Vögel
    Sandbad aufstellen

Vögel baden auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Sie können Vögeln helfen, indem Sie ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten (katzensicher!).

  • für Zierpflanzen
    Rückschnitt

Ein Rückschnitt nach der Blüte sorgt ggfs. für eine zweite Blühwelle im Spätsommer und Frühherbst, die Bienen sind dankbar dafür!

  • für heimische Artenvielfalt
    Indisches Springkraut ausreißen

Indisches Springkraut ist ein Neophyt, der hier nicht hingehört. Es ist ausgesprochen wuchskräftig und überwuchert die heimische Flora. Wenn möglich VOR der Fruchtung ausreißen und im Mülleimer entsorgen, damit es nicht wieder anwachsen

  • für Vögel
    Samen sichern

– Wer im Winter Vögel mit Sonnenblumenkernen füttern will, sollte jetzt seine Sonnenblumen mit Netzen versehen.

– wenn im September die Wiesen gemäht werden, sollten samentragende Pflanzen für die Vögel im Winter stehen gelassen werden

  • für Insekten
    Efeu blühen lassen

Im September blüht das Efeu und ist damit eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Wespen und Schmetterlinge – sonst blüht nämlich kaum noch etwas! Den Efeu also -wenn nötig- erst nach der Blüte beschneiden – zum Wohl der Insekten!

  • für den Boden
    Samen sichern

– Auf abgeerntete Beete kann jetzt Kompost aufgebracht werden

– für Gründüngung ist jetzt der richtige Aussaattermin

Das indische Springkraut sieht zwar recht hübsch aus, ist aber für die einheimische Flora ausgesprochen schwierig. Es vermehrt sich rasend schnell und überwuchert alle einheimischen Pflanzen. Es läßt sich sehr gut entfernen, da sich die Wurzeln der Pflanze nur locker im Boden befinden: während der Blüte (vor der Samenbildung) ausreißen und im Müll entsorgen. Auf keinen Fall in den Kompost

  • für Igel, Nager, Kröten, Insekten, Vögel
    Laub liegenlassen

Jedes Jahr im Herbst fragen sich viele Gärtner „Wohin mit dem Laub?“
Igel, Nager, Kröten, Insekten und einige Vogelarten freuen sich jedoch über liegengebliebenes Herbstlaub. Im Laub können die Tiere sich für den Winter einnisten und sind vor der Kälte geschützt. Ein abgeerntetes Beet eignet sich besonders gut, um ein wenig Laub anzuhäufen und so den Tieren einen Unterschlupf zu gewähren.

Die motorisierten Laubsauger jedoch richten großen ökologischen Schaden im Garten an: millionenfach werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und zerstückelt. Ebenso wird die Humusbildung für die nächste Vegetationsperiode verhindert. Lieber zu Besen und Rechen greifen und das Laub unter Sträuchern und Bäumen einfach liegen lassen.

  • für Igel
    Igelhaus bauen

Ab Mitte Oktober bauen sich Igel ihr Nest für den Winterschlaf. Bauen Sie den stacheligen Säugern ein Häuschen. Das kann ein alter, umgedrehter Weidenkorb mit Eingang sein oder ein aus Holzbrettern oder Ziegelsteinen gebaute Höhle (etwa 40 Zentimeter lang, 50 Zentimeter breit und 30 Zentimeter hoch, mit überstehendem, abnehmbarem Holzdach). Das Innere füllen Sie dann mit Haferstroh oder trockenem Laub (Heu schimmelt zu leicht). Bedeckt wird das Häuschen mit Reisig oder Erde. Wichtig ist es, das fertige Igeldomizil gut zwischen dichten Pflanzen zu verstecken.

  • für Vögel
    Nistkästen säubern

Wer Nistkästen säubert, unterstützt unsere Vogelwelt, denn Parasiten wie Vogelflöhen und Milben können für die nächste Vogelgeneration ein Problem werden. Der Herbst eignet sich gut dafür, da dann noch keine „Nachmieter“ die Vogelkästen bezogen haben (Ohrwürmer, Florfliegen, Wespen- und Hummelköniginnen, teilweise sogar Säugetiere wie Mäuse und Fledermäuse). Auch Vögel übernachten in kalten Winternächten gerne in den Nistkästen.

Es reicht, wenn der Kasten gründlich ausgefegt wird – bitte keine chemische Mittel verwenden. Bei starkem Parasitenbefall kann ggfs mit klarem Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge ausgespült werden (dann gut trocknen lassen!).

  • für Igel, Kröten, Insekten, Vögel
    einheimische Wildsträucher pflanzen (Weißdorn! 
    statt Mahonie)

Im November sollten Sträucher gepflanzt werden –  wenn möglich natürlich auch ganze Hecke aus mehreren Arten. Einheimische Sträucher sind ökologisch sinnvoller, da sie auf die heimische Tiere abgestimmt sind. Als Beispiel: der heimische Wachholder ernährt 43 Vogelarten – der häufig in Gärten gepflanzte Chinesische Wacholder dagegen nur eine einzige Art.

Außerdem sind einheimische Sträucher anspruchsloser und widerstandsfähiger, auch gegen witterungsbedingte Einflüsse und Schädlinge. Es gibt für jeden Gartenstandort eine passende Art: Weißdorn und Wildrosen mögen es gerne sonnig, Haselnuss und Pfaffenhütchen genügt ein halbschattiger Standort und die Heckenkirsche gibt sich mit einem schattigen Plätzchen zufrieden. Heimische Sträucher sind aber nicht nur nützlich, sondern sehen auch hübsch aus.

  • für Marienkäfer
    Garten nicht akribisch aufräumen

Marienkäfer brauchen naturnahe und nicht perfekt aufgeräumte Gärten. Sie machen es sich im Herbst am liebsten in Hohlräumen gemütlich, etwa in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen in Gärten sind beliebt zum Überdauern der unfreundlichen Jahreszeit – oft finden sich hier größere Ansammlungen.

  • allgemein für Tiere im Winter
    keine Aufräumarbeiten mehr im Garten!

Die Winterschläfer sind schon seit Oktober/November im Tiefschlaf und können sich ggfs. aufgrund der kalten Temperaturen auch kein guten neues Winterquartier mehr suchen.
Auch die Nistkästen bitte nicht mehr reinigen, da Tiere dort schon ihr Winternest bezogen haben könnten.
Was Sie jetzt aber machen können, um Tiere zu unterstützen ist, neue Nistkästen aufzuhängen!

  • für Vögel
    Tipps zur Winterfütterung

– große Fensterscheiben in der Nähe der Futterplätze sollten gegen Vogelschlag gesichert werden z.B. mit schwarz-orangen Punkten (senkrechte Reihen, im Abstand von rund 10 cm). Achtung: schwarze Greifvogelsilhouetten sind nicht wirksam!

– Die Futterplätze sollten so konstruiert sein, dass die Vögel nicht in das Futter koten können (Ansteckungsgefahr)

– Achten Sie darauf, dass Futtermittel keinen Schimmel bilden. Eine zusätzliche Überdachung des Futterplatzes ist oft sinnvoll.

– Reinigen Sie den Futterplatz regelmäßig (eventuell mit heißem Wasser), um Krankheitserreger zu vermeiden.

– Kartoffeln, Brot, Speck eignet sich nicht für Vögeln. Das kann den Tieren eher schaden und letztendlich sogar zum Tode führen!