Er ist an Stirn und Oberkopf weiß mit schwarzer Augenbinde, der Hals ist grauweiß und der Rücken grau mit weißen Bändern und schwarze Schwingen. Typisch sind die drei langen schwarzen Schopffedern auf seinem Kopf.
Statt einer Bürzeldrüse hat er sogenannte Puderfedern im Bereich von Brust und Leisten. Mit seinem Kopf reibt er dagegen und verteilt das wasserabweisende Puder über sein Gefieder.
Beim Flug hat er seinen Kopf bis auf die Schultern zurückgezogen und der Hals ist S-förmig gebogen. Das unterscheidet ihn von den Kranichen, die im Frühjahr aus dem Winterquartier Leverkusen überfliegen und dabei einen typisch lang gestreckten Hals beim Fliegen zeigen.
Allzu große Ansprüche stellt der Graureiher an seinen Lebensraum nicht. Wichtig ist die Nähe von Wasser wie zum Beispiel ein Teich, ein Fluss, Überschwemmungsbereiche, Sümpfe oder von Menschen geschaffene Wasserflächen.
Auf Nahrungssuche geht jeder Vogel für sich alleine. Im Zweifel wird die Beute auch aggressiv verteidigt. Er steht steif und bewegungslos im Wasser oder auf dem Feld und sticht blitzartig zu, wenn die Beute in der Nähe ist. Entgegen seines früher häufig genutzten Namens, Fischreiher, frisst er neben Fischen auch Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten. Jagt er an Land, zählen Mäuse und Ratten zu seiner Beute, die er immer im Ganzen – Kopf voran – verschlingt.
Die vier bis fünf Jungen schlüpfen ab dem 25. Tag, aber nicht alle zur gleichen Zeit. Das erste halbe Jahr überleben schätzungsweise nur 30 % der Jungvögel.
In Nordrhein-Westfalen darf der Reiher seit 2015 im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht mehr gejagt und beschossen werden. Um private Fischteiche zu schützen werden über sie Netze gespannt. Größere Teiche werden durch gespannte Drähte am Uferbereich geschützt, die ein Heranschreiten an die Beute verhindern.