Überproduktion
In den letzten 40 Jahren stieg die Kaffeeproduktion um 64%, die Kakaoproduktion sogar um 186%, der Verbrauch jedoch nicht in gleichem Maße: Es kam zu einem gewaltigen Preisverfall (500g Rohkaffee „rutschten“ von 1,20 Dollar auf heute 50 Cent), der jedoch keinen Produktionsrückgang zur Folge hatte. Ende der 80er Jahre brachen nämlich die internationalen Vereinbarungen über Produktionsvorschriften zusammen, und die Weltbank und der Internationale Währungsfonds ermutigten die produzierenden Länder, den Export zu steigern, um Wirtschaftswachstum zu erzielen.
Warum – so werden Sie fragen – sind Kaffee und Kakao dann nicht erheblich billiger geworden? Die Antwort ist „einfach“: Nur ein Bruchteil des Preises geht an die Erzeuger, die der Preissturz hart trifft, während einige wenige Großkonzerne den Markt beherrschen und weiterhin satte Gewinne einstreichen.
Fairer Handel
Nicht-Regierungs-Organisationen und andere internationale Partner helfen einheimischen Produzenten, natürliche Habitate zu erhalten, ohne das bescheidene Einkommen weiter zu reduzieren, und sie versuchen Regierungen zu überzeugen, dass das Ausweisen von Schutzgebieten langfristig dazu beiträgt, ein gewisses Maß an Wohlstand zu erhalten. Solche Kooperationen tragen dazu bei, den Markt für traditionell angebauten Kaffee/Kakao zu öffnen und damit für den Schutz der Menschen und der Umwelt zu sorgen.
Beispiele, die Mut machen, gibt es bereits; langfristig müssen sich aber Landverbrauch, Geschäftspraktiken und Verbraucherverhalten ändern.
Es liegt also auch an Ihnen, diese Änderung mit herbeizuführen: Halten Sie in Ihrem Supermarkt Ausschau nach fair gehandelten Produkten, geben Sie „Fundstellen“ an Freunde und Bekannte weiter und bitten Sie Ihr Lieblingscafé, Ihre Mensa, Ihre Kantine fair gehandelten Kaffee anzubieten.
So können Sie den traditionell wirtschaftenden Bauern das Rückgrat stärken und sie motivieren, in die Zukunft zu investieren.