„Die deutsche Eiche“ – keinem Baum fühlt der Deutsche sich so verbunden wie der Eiche. Sie wird in Liedern besungen, in Gedichten verehrt und auf unseren Cent-Münzen verewigt. Und auch in früheren Jahren weihten Griechen und Römer alte Eichen ihren Göttern. Eichen sind seit jeher das Symbol für Robustheit und Stärke. Mit ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel halten sie jedem Sturm Stand.
Sie werden im Durchschnitt 700 bis 800 Jahre alt – es gibt aber auch Exemplare, die 1200 Jahre erreicht haben.

Die Eiche

Auf Hügel und niedrigen Berglagen kommt die trockenheitsliebende Traubeneiche vor, deren Eicheln gehäuft in kleinen Trauben am Zweig sitzen. In den Ebenen und Auen treffen wir eher die feuchtigkeitsliebende Stieleiche an, bei der die Eicheln vereinzelt an langen Stielen sitzen.

Eines braucht die Eiche dringend: Licht! Dafür ist ihre Krone lichtdurchlässig und lässt auf der Erde viel Platz für andere lichtbedürftige Pflanzenarten und auch für Pilze wie beispielsweise den Steinpilz.

 

In Sachen Artenvielfalt ist die Eiche in Mitteleuropa der absolute Spitzenreiter: ca. 500 Insektenarten sind speziell auf die Eiche angepassten und nochmal genauso vielen leben von ihr, sind aber nicht so stark spezialisiert.
Teils sind diese Insekten unproblematisch wie z.B. der Hirschkäfer, teils sind sie aber auch Schädlinge für die Eiche und fressen sie kahl wie Forstspanner, Eichenwickler und Schwammspinner. Einer „starken Eiche“ schadet das nicht, sofern es nicht jedes Jahr passiert. Sie bildet dann einen zweiten Trieb, den Johannistrieb (meist um „Johanni“ am 24. Juni).

Die Früchte der Eiche sind die Eicheln, die sehr kohlehydrathaltig sind. Sie sind für viele Tiere des Waldes wie Rothirsch, Wildschwein, Eichhörnchen und Eichelhäher ein sehr willkommenes Nahrungsmittel.
In früheren Zeiten gab es spezielle Bewirtschaftungsformen für Eichenwälder. Es gab die „Hutewälder“, in denen die Eichen weit auseinander standen, um möglichst große, fruchttragende Kronen zu entfalten. Sie dienten dazu, im Herbst das Vieh zu mästen.
Und dann gab es die „Lohwäldern“ für die Gerbstoffgewinnung. Die Eichen wurden alle zehn Jahre geschnitten und die Rinde wurde an die Ledergerbereien verkauft. Durch die Fähigkeit der Eiche zum Wiederausschlag wuchs sie schnell wieder nach.