Sein Schwarmverhalten ist ein echter Hingucker. Wer einmal an einem Herbstabend gesehen hat, wie aus Hunderten von Staren schnell Tausende werden, die nach einer geheimnisvollen Choreographie in gewaltigen Wolken umherwirbeln, sich vereinen und wieder trennen, um sich schließlich wie auf Kommando auf Leitungen, Dächern oder Bäumen zum Schlafen niederzulassen, der vergisst dieses Schauspiel nicht so schnell.
Warum wurde ein so früher allgegenwärtiger Vertreter der heimischen Vogelwelt zum Vogel des Jahres 2018 gewählt? LBV und NABU wiesen darauf hin, dass allein in Deutschland der Bestand in den letzten 20 Jahren um 2 Millionen Brutpaare abgenommen hat. Laut „Atlas der Brutvögel Nordrhein-Westfalens“ beträgt der Rückgang sogar 80%, so dass man den Star in die Vorwarnstufe der „Roten Liste“ aufnehmen musste. Und auch in Leverkusen muss man manchmal lange nach dem früheren „Allerweltsvogel“ suchen.
Entscheidend für diese Abnahme ist weniger ein Mangel an potenziellen Brutplätzen, sondern eher der Verlust an Nestlingsnahrung. Die Ursachen ist auch hier leider wieder unsere intensive Nutzung der Natur: Grünland wird immer intensiver bewirtschaftet oder entwässert, Milchvieh immer öfter ganzjährig im Stall gehalten, wo die Stare nicht mehr die Rücken der Tiere nach Insekten absuchen können, Gülle und Kunstdünger werden an Stelle von Stallmist ausgebracht und die noch vorhandenen Kuhfladen werden aufgrund von Medikamentenbeigaben immer steriler.
Aufgrund dieser alarmierenden Entwicklung ist das Anbringen von Nistkästen sehr hilfreich. Und der Trend, kleine Wildblumenwiesen im Vorgarten anzulegen und Garten naturnaher zu gestalten ist ebenfalls hilfreich!
Halten Sie dagegen, decken Sie dem „schillernden Schwätzer“ und der übrigen Vogelschar den Tisch, indem Sie beispielsweise heimische, beerentragende Hecken pflanzen und vor allem: verzichten Sie auf Pestizide!