Rabenvögel – Krähenverwandte

(Corvidae)

Die Rabenvögel sind eine vielseitige Gruppe und  gehören zur Familie der Singvögel. Der Kolkrabe ist der größte Singvogel.

Bei der Nahrung sind sie nicht wählerisch, obwohl sie Gutes durchaus zu schätzen wissen. Gerne fressen sie Insekten, Würmer, kleine Wirbeltiere, Getreide oder ihre Saaten und in der Brutzeit auch schon einmal Nestlinge und Eier anderer Vögel. Da sie Allesfresser sind, fressen sie auch Aas und Abfälle und halten so die Umwelt sauber.

Viele der Rabenvögel sind gesellig und so sind oft mehrere ihrer Art am Futter- oder Schlafplatz vertreten. Alle Krähenarten sehr anpassungsfähig und sehr intelligent.

Sie gehören zu den wenigen Arten die Werkzeuge zur Futtersuche verwenden: sie nutzen kleine Zweige, mit denen sie Insekten unter der Rinde oder aus Spalten herausbefördern. Mit Steinen können sie Nüsse und Schneckenhäuser öffnen und Walnüsse lassen sie aus der Höhe herunterfallen, damit die Schale aufplatzt. Gelingt das nicht, lassen sie sie über einer Straße fallen und warten, bis ein Auto darüber gefahren ist.

Dohle  

(Coloeus monedula)

Dohlen sind beeindruckende Flugkünstler, führen akrobatische Manöver aus und können bei entsprechender Thermik sehr gut gleiten.

Sie sind kleiner, haben längere Flügel und der Flügelschlag ist schneller als bei Krähen. Ihr Hals ist dicker und der Schnabel etwas kürzer.

Sie leben gerne in Schwärmen und nisten in Kolonien, wenn es der Platz hergibt. Früher brüteten sie gerne in den Schornsteinen den „Kolonie-Siedlungen“ in Wiesdorf – leider wurden durch die Sanierung viele dieser Brutplätze inzwischen verschlossen.

Dohlen gelten als hochintelligent und extrem sozial. Sie kümmern sich sogar um kranke Tiere und unterstützen bei der Versorgung anderer Jungtiere.

Man findet sie in der Regel immer paarweise, da sie sich ein Leben lang verbunden bleiben. Die beiden Halsseiten und der Nacken sind silbergrau, so dass sich der schwarze Scheitel und der schwarze Schnabel deutlich abheben. Ihre Augen sind hellgrau.

Eichelhäher 

 (Garrulus glandarius)

Zu den bunteren Vertretern der Krähenverwandten gehört der Eichelhäher. Er ist ein scheuer Waldvogel, der sich gut zu verstecken weiß. Seit einiger Zeit breitet sich der Eichelhäher auch zunehmend in Parks und Grünzonen in den Städten aus.

Er ist sehr wachsam und lässt bei ungewöhnlichem Geschehen in seinem Revier den typischen Warnruf erklingen, der ihm den Namen „Wächter des Waldes“ eingebracht hat.

Das Gefieder des Eichelhähers ist das Bunteste unter den Krähenvögeln. Seine Grundfarbe ist ein Rosabraun. Der vorderen Flügelabschnitt (Flügelbug) ist leuchtend blau. Die Flügel sind schwarz mit weißem Fleck, der Schwanz ist schwarz. Er ist 32 – 35 cm groß.

Elster  

(Pica pica)

Elstern sind eine krähenverwandte Vogelart. Ihnen wird nachgesagt,  Sie seien diebisch, dabei sind sie nur neugierig.

Häufig wird auch die Sorge geschildert, dass die Elstern verantwortlich sind für den Rückgang der Singvögel in der Stadt. Dies kann jedoch wissenschaftlich in der Regel so nicht bestätigt werden.

Dazu hier ein Auszug aus Informationen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, 2001: „Trotz  teilweise  deutlicher  Zunahmen von Elsternbeständen in den Städten und Ortschaften  lassen  sich für die meisten anderen  Singvögel keine oder lediglich geringfügige  Rückgänge  belegen,  teilweise  haben ihre Bestände  sogar gleichzeitig zugenommen“.

Kolkrabe

(Corvus corax)

Kolkraben sind die größten Vertreter unter den Rabenvögeln und mit 54 – 67 cm so groß wie ein Mäusebussard. Sie kreisen auch nicht selten wie dieser auf der Suche nach Aas oder anderem, was sich zu Fressen eignet. Gelegentlich töten sie auch kranke oder schwache Huftiere. Allerdings bevorzugen sie Aas und auch Eidechsen, Mäuse und Insekten stehen auf ihrem Speiseplan.

Kolkraben bleiben ein Leben lang zusammen und verbringen meist Jahre im selben Horst, der oft in geschützten Felsnischen oder Baumkronen gebaut wurde und immer wieder ausgebessert wird. Seit neuestem sind Kolkraben auch wieder im Waldgebiet bei Bergisch Neukirchen zu sehen bzw. zu hören.

Ihr Gefieder ist schwarz, die Federn der Altvögel können metallisch grün oder violett glänzen. Ihren kräftigen Schnabel kann man im Flug gut erkennen. Sie sind gute Flieger und lassen im Flug regelmäßig ihr typisches „krok-krok-krok“ hören.

Rabenkrähe 

(Corvus Corone)

Sie ist der häufigste Vertreter unter den Krähenvögeln in Leverkusen. Das Gefieder ist vollständig schwarz. Die Erwachsenen haben ein eher etwas glänzenderes Gefieder, während es bei den Jungvögeln matt wirkt.

Beim genaueren Hinsehen sieht man, dass die oberen Schnabelspitze abwärts gebogen ist. Die Stirn ist flach.

Rabenkrähen sind zwischen 44 und 51 cm groß, ihr Ruf ist ein heiseres, sich oft wiederholendes, „Krääää“.

Sie leben in aufgelockerten Waldgebieten, Mooren und Heiden, im Gebirge und an der Küste. Vor allem aber sind sie in Siedlungen, Parks und auch Großstädten zu finden.

 

Saatkrähe  

(Corvus frugileus)

Eine Saatkrähe tritt in der Regel immer in Gesellschaft ihrer Artgenossen auf. Sie brüten von Mitte Februar bis Mitte Juni in Kolonien auf hohen Bäumen. Die Kolonien können Hunderte, sogar tausende von Paaren umfassen. Die Nester werden nahe nebeneinander gebaut, da sich die Vögel in der Regel gut vertragen. Allerdings bedienen sie sich gerne am Nistmaterial der Nachbarn, so dass immer einer der Partner Wache hält.

Sie sind ebenfalls Allesfresser wie die Rabenkrähe. Allerdings beteiligen sie sich nicht so sehr am „Nestraub“.

In Leverkusen sieht man sie sehr viel seltener wie die Rabenkrähen. Eine Kolonie von ihnen ist seit Jahren nicht mehr gefunden worden.