Die häufigsten Fragen zu Siebenschläfern (FAQs)

Wir werden im Laufe der „Siebenschläfer-Saison“ immer wieder nach der Ursache für verschiedenes Verhalten von Siebenschläfern gefragt. Hier die häufigsten Fragen und unsere Antworten.

Und falls Sie noch weitere Fragen haben: nehmen Sie gerne Kontakt mit Regine Kossler auf! –  wir werden die FAQs im Laufe des Jahres ständig vervollständigen.

Die Höhlen werden von den Weibchen mit allen möglichen Materialien ausgepolstert – meistens sind es Blätter von dem Baum, in dem die Höhle sich befindet. In die Leverkusener Nistkästen haben wir als kuscheligen „Start“ alte Meisennester gelegt.

Siebenschläfer sind keine gefährdete Art, sie stehen aber unter dem Schutz der Bundesartenschutzverordnung. Aus diesem Grund dürfen sie nicht gefangen oder bekämpft werden. Für Ausnahmen muss man sich an die zuständigen Behörden für Naturschutz und Landschaftspflege wenden.

Das Geschlecht ist bei Siebenschläfern nur zu bestimmen, wenn man sich die Genitalien genauer anschaut. Da wir keinen direkten Kontakt zu den Tieren haben, damit sie nicht gestört werden, können wir das Geschlecht also leider nicht bestimmten (nur ab und an legt sich ein Siebenschläfer mal so auf den Rücken, dass man eine Bestimmung per Webcam vornehmen kann!)

Nein, wir chippen nicht. Es gibt aber einige wissenschaftliche Arbeiten, wo durch das Chippen das Bewegungsprofil, die Überwinterungsquartiere und die Sterblichkeit im Winter untersucht wurden. Über diese Themen haben wir also leider keine Informationen bei unseren Leverkusener Siebenschläfern (hätten wir aber gerne!)

Das wissen wir nicht genau. Zuerst haben wir gedacht, es ist Reinlichkeit – aber Siebenschläfer koten in ihre Höhlen. Dann dachten wir daran, dass das Birkenholz leckere süße Säfte enthält – sie lecken aber auch bei Erlenholz. Dann wäre noch die Markierung des Reviers eine Möglichkeit – aber das ist nur eine Vermutung.

Die Sterblichkeitsrate hier in Leverkusen können wir nicht bestimmen. Aus der Literatur wissen wir: Siebenschläferbestände sind starken Schwankungen unterworfen. Je mehr Feinde in dem Gebiet sind, desto höher ist die Sterblichkeitsrate. In kühlen und regnerischen Sommern sterben zudem viele Jungtiere. Und: knappe Nahrung im Herbst erhöht die Sterblichkeit im Winterschlaf, da die Tiere zuwenig Fett speichern konnten.

In Gefangenschaft können Siebenschläfer bis zu 13 Jahren alt werden.

Es gibt vergleichende Arbeiten über das Thema, welche die Sterblichkeit von Siebenschläfern in Italien-Deutschland–England-Tschechien-Österreich betrachten. (http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften-chemie/schlaeft-gefressen-siebenschlaefer-art-ueberleben-172992.html)

Bei uns haben bisher keine Siebenschläfern in den Kästen überwintert – es gibt aber Infos von anderen Standorten, wo das scheinbar der Fall ist. Die Tiere haben im Winterschlaf eine Temperatur von ca. 4 Grad und bei Minusgraden im Winter würden sie zuviel Energie aufbringen müssen, um die Temperatur zu halten. Sie machen deswegen ihren Winterschlaf (meist) unter der Erde.

Um 7 Monate Winterschlaf machen zu können, brauchen Siebenschläfer eine ordentliche Fettschicht.  80g sollten er schon wiegen – wenn er das nicht hat, wird er wahrscheinlich gar keinen richtigen Winterschlaf machen. Außerdem sind die Temperatur und das Licht wichtige Faktoren.

Siebenschläfer brauchen für den Winterschlaf einen kühlen aber frostfreien Platz, wo die Temperatur ca. 4 Grad beträgt. Eine Garage am Haus wäre z.B. gut geeignet (frostfrei!).
Wenn man so einen kleinen Kerl dann überwintern läßt, sollte man ihm natürlich genügend wärmendes Material zur Verfügung stellen (Blätter, Stoffreste, Moos, …). Man sollte auch immer Futter und ein wenig Wasser in den Käfig stellen, da man ja nicht weiß, ob er ggfs. aufwacht (kann man dann an den Fraßspuren z.B. am Apfel erkennen).

Am besten wäre es natürlich, wenn man den Kleinen in professionelle Hände übergibt. Es gibt Zoos und Wildparks, die das manchmal übernehmen oder aber Wildtierstationen, die auf Siebenschläfer spezialisiert sind. Eine weitere gute Adresse sind die Eichhörnchennotdienste – viele dieser ehrenamtlich tätigen Menschen kennen sich auch bestens mit Siebenschläfern aus!

Da wir wild lebende Siebenschläfer beobachten, wissen wir ja nie, ob ein Siebenschläfer in den Kasten einzieht und ob er dort auch eine Familie gründen wird. Daher haben wir in 7 Nistkästen Kameras eingebaut.

Wir setzen Lupus-Kameras mit HD-Qualität und Weitwinkeloptik ein, die per Funk über Funkverstärker usw. dann zu einem PC senden. Die Technik wird mit Akkus gespeist, die 2mal in der Woche gewechselt werden müssen (im Wald gibt es keinen Strom)
Wir haben für das streaming die Firma Stream24 eingebunden, um das Bild für alle Zuschauer gleichbleibend gut zu halten – egal wie viele aktuell zugeschaltet sind.

Ja, wir haben weißes LED-Licht integriert – so kann die Kamera die Siebenschläfer auch in Farbe übertragen. Um 23h schalten wir die LEDs dann ab.

Bei vorherigen Testversuchen haben wir rausbekommen, dass das schwache Licht das Verhalten der Siebenschläfer nicht ändert. Die „innere Uhr“ scheint also stärker zu sein, als die geringe Lichtmenge.