Dieser Laubbaum gehört zur Gattung Prunus innerhalb der Familie der Rosengewächse und kann zwischen 60 und 80 Jahre alt werden. Er gehört zu den 10 seltenen heimischen Baumarten in den deutschen Wäldern (nach den Ermittlungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung.)

Ihre weißen Blüten und Früchte sind traubenartig angeordnet, daher stammt ihr Name.

 

Die gewöhnliche Traubenkirsche

Die Gewöhnliche Traubenkirsche kann als mehrstämmiger Strauch vorkommen und wird dann bis zu 10 m hoch oder als Baum, der aber eine Größe von 15 m nicht überschreitet.

Als charakteristisch gilt ihre große Wurzelausbreitung.

Sie hat eine glatte, dunkelgraue Rinde, die bei Verletzung unangenehm riecht.

Ihre Blätter sind 6 – 14 cm groß und haben Blattstiele in einer Länge von 1 – 2 cm.

Die Blattoberseite ist matt dunkelgrün, die Blattunterseite graugrün. Die Blätter sind leicht behaart.

Ihr bevorzugter Standort ist nasser oder zumindest feuchter durchlässiger Sumpf-, Lehm- oder Tonboden. Kalkhaltige Böden und Trockenheit meidet sie. Leichte kalkhaltige Böden kann sie tolerieren. So findet man sie des Öfteren im Bereich von Bachläufen oder an Uferböschungen, die sie mit ihren Wurzeln zusammenhält.

Die Gewöhnliche Traubenkirsche blüht von April bis Juni. Der Geruch der Blüten liegt in einem Spektrum zwischen honigartig bis sehr süßlich, was sehr anziehend auf verschiedene Insekten wirkt und diese somit zu guten Bestäubern werden. Bienen, Schwebfliegen und Falter sind ihre häufigsten Besucher.

In Notzeiten wäre sie aber dazu in der Lage, sich auch selbst zu bestäuben.

Hat sich im Spätherbst die kugelige, etwa erbsengroße Steinfrucht gebildet, freuen sich die Vögel über diese Abwechslung im Speiseplan. Durch ihre Ausscheidungen verbreiten sie dann den Samen und tragen somit zur Erhaltung dieser Baumart bei. Die Frucht ist zunächst rot, wechselt dann zu einem glänzenden Schwarz. Sie ist ungiftig, ihr Kern enthält allerdings Blausäureanteile.

Immer wieder einmal wird die Gewöhnliche Traubenkirsche zum Ziel und Opfer der Gespinnstmotten. Der ganze Baum ist dann mit einem silbrigen Gespinst überzogen und die Blätter werden mehr oder weniger alle aufgefressen. In der Regel erholt sich der Baum aber wieder und treibt erneut aus.

Neben der Gewöhnlichen Traubenkirsche gibt es auch noch die Spätblühende Traubenkirsche. Diese ist allerdings ein invasiver Neophyt und wurde aus Nordamerika hier eingebracht. Sie breitet sich z. B. gerne in Eichen- oder Buchenwäldern aus und beeinträchtigt diese durch ihr schnelleres Wachstum.

Ihren Namen „Spätblühend“ trägt sie zu Recht, da sie etwa sechs Wochen nach der Gewöhnlichen Traubenkirsche blüht. Auch ihr Standort ist ein anderer. Man findet sie in eher trockenen, lehmigen Böden. Ebenso unterscheiden sich ihre Früchte. Sie ähneln kleinen violett-schwarzen Kirschen. Ihre Blätter fühlen sich ledrig an und glänzen an der Oberseite, was auch ein Unterscheidungsmerkmal ist.