Kiebitzrettung erfolgreich
Aufmerksamer Landwirt ermöglicht seltene Kiebitzbrut in Leverkusen
Mai: Spaziert man zu dieser Jahreszeit auf den Feldern zwischen Hitdorfer See und Buschbergsee, kommt es schon mal vor, dass man sich in ein Teenager Kinderzimmer versetzt fühlt: Elektronisch anmutende Piep- und Quitschlaute dringen ans Ohr.
Der suchende Blick trifft auf einen schwarz-weiß erscheinenden Vogel mit breiten Flügeln, der am Himmel unglaubliche Flugvorführungen bietet und diese merkwürdigen Töne von sich gibt, der Kiebitz !
Außerhalb der Brutzeit ist der Kiebitz im Wattenmeer und an küstennahen Flächen zu finden. Durch Verlust von Brutgebieten und vermindertes Nahrungsangebot ist er jedoch stark im Bestand gefährdet. Er zählt daher zu den streng geschützten Arten nach Bundesnaturschutzgesetzt und wird in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als „stark gefährdet“ geführt.
Umso erfreulicher ist es, dass sich Anfang Mai ein aufmerksamer Landwirt beim NABU Leverkusen meldete, um mitzuteilen, dass er auf seinem Acker mit mehreren Kiebitznestern am nächsten Tage mit dem Säen beginnen müsste und fragte, wie man hier vorgehen könne. Was dann folgte war eine tolle gemeinsame Aktion zwischen Landwirt und dem NABU Team Ornithologie.
Nach kurzer Rundmail fanden sich innerhalb kürzester Zeit neun Freiwillige des NABU Team Ornithologie, die bereit waren am nächsten Morgen, noch vor dem Weg zur Arbeit, die Nester auf dem Feld zu kennzeichnen. Vor dem Kennzeichnen steht jedoch das Finden. Vom Wegesrand aus, um die Tiere möglichst wenig zu stören, wurde das Feld nach brütenden Kiebitzen abgesucht, um danach die Nester nach einer etablierten Methode zu markieren. Gar nicht so einfach, bei einem nur handtellergroßen, flachen, mit Halmen gepolsterten Nest. Alex, eine der aktiven Helferinnen: „Die Nester und Eier sind wunderschön, aber auch so gut getarnt, dass man wirklich genau hinschauen muss. Ein bisschen war das Ganze wie Ostereier suchen (lacht).“
Schon nach kurzer Zeit waren alle Markierungen gesetzt, so dass der Landwirt später beim Säen mit geringem Aufwand an den Nestern vorbeifahren konnte.
Jetzt drücken alle die Daumen, dass die Brut auch erfolgreich ist und in ein paar Wochen die ersten niedlichen Kiebitzküken in Leverkusen das Licht der Welt erblicken.
Fun Fact: Der Kiebitz (Vogel), ist übrigens Namensgeber für ein Ultraleicht Doppeldeckerflugzeug, das im Eigenbau eine eigene Piloten-Fangemeinde hat.