Hornissen melden
Um einen Überblick über die aktuelle Verbreitung der europäischen und asiatischen Hornisse zu bekommen, ist es für den NABU wichtig, Meldungen (am besten mit Foto) über die Fundorte zu erhalten. Die Meldungen helfen bei der Entwicklung von möglichen Schutzkonzepten.
Unbedingt beachten sollte man bei dem Versuch Hornissen zu fotografieren einen gewissen Abstand zu den Tieren, vor allem zum Nest!. Auch wenn Hornissen grundsätzlich sehr friedlich sind, können sie stechen, wenn sie sich gestört oder bedroht fühlen. Es ist zwar wichtig, dass Beobachtungen möglichst mit Fotos an den NABU gemeldet werden, aber ein „gestochen“ scharfes Foto ist nicht unbedingt erforderlich.
Die Hornissen-Meldeaktion läuft bis in den Spätherbst.
Weitere Infos und Meldeformular: http://www.NABU.de/Hornissen-melden.html
Asiatische Hornisse
Sie ist gekommen, um zu bleiben: Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich in Deutschland weiter aus. 2014 war sie erstmals beobachtet worden. Mittlerweile gilt die eingeschleppte Art als etabliert. In NRW ist sie nach Einschätzung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima mittlerweile flächendeckend vertreten. Der NABU ruft zusammen mit seinem Partner NABU|naturgucker dazu auf, Hornissen und deren Nester zu fotografieren und zu melden. So sollen weitere Erkenntnisse über die Verbreitung und Häufigkeit der beiden Arten gewonnen werden. Daher soll nicht nur die asiatische, sondern auch die europäische Hornisse (Vespa crabro) gemeldet werden.
„Die asiatische Hornisse, die sich jetzt in Europa stark ausbreitet, geht auf ein einzelnes Exemplar der Unterart Vespa velutina nigrithorax zurück. Dies heißt so viel wie „schwarze Brust“. Dieses erste Tier ist über Südwestfrankreich nach Europa „eingereist““, erläutert Dr. Joachim Eberhardt, Sprecher des NABU-Landesfachausschusses Entomologie im NABU NRW. Der komplett schwarze Brustbereich ist ein gutes Merkmal zur Unterscheidung von unserer einheimischen Hornisse, deren Brustbereich zwar ebenfalls schwarz ist, der aber eine ausgedehnte rote oder braunrote Zeichnung aufweist. Außerdem ist die europäische Hornisse durchschnittlich etwas größer als die asiatische Hornisse.
Unterschied europäische und asiatische Hornisse
Europäische Hornissen können überall in Deutschland beobachtet werden. Sie sind tag- und nachtaktiv, wohingegen asiatische Hornissen nur tagsüber zu sehen sind. Europäische Hornissen nisten in wettergeschützten Hohlräumen wie Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden oder Rollladenkästen. Asiatische Hornissen bauen dagegen im Frühjahr ihr erstes, kleineres Nest (Primärnest) manchmal auf Dachböden, aber meistens in Gebüschen. Das zweite, wesentlich größere Sommernest wird meist im Freien gebaut, beispielsweise in Baumkronen, oft in über zehn Metern Höhe.
Die europäische Hornisse spielt in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle, da sie die Bestände von Fliegen, Bremsen, Mücken sowie Wespen durch ihre Jagd kontrolliert. Deshalb steht sie unter besonderem Schutz der Bundesartenschutzverordnung. Auch die asiatische Hornisse geht auf Jagd. Sie bildet im Vergleich zur europäischen Hornisse größere Völker und kann daher deutlich größeren Jagd-Druck auf die Beutetierarten ausüben. „Noch wissen wir wenig über ihre potenziell natürlichen Feinde. Wie stark ihre Ausbreitung negative Konsequenzen für unsere Ökosysteme haben kann, ist ebenfalls noch unklar“, so der NABU-Experte. Speziell Imker und Imkerinnen fürchten aber um ihre Völker, da die asiatische Hornisse die Bienenstöcke regelrecht belagert. Mitunter werden so ganze Völker der Honigbiene zu ihrer Jagdbeute. Ein Verhalten, das unsere einheimische Hornisse so nicht zeigt.
Die Arbeiterinnen beider Hornissenstaaten ernähren sich hauptsächlich von Kohlenhydraten wie sie Baumsäfte und Nektar enthalten. Die Nahrung der Königin und das Futter der Larven hingegen muss reich an Eiweißen sein. Dazu jagen die Arbeiterinnen andere Insekten und tragen dabei bevorzugt die „Steaks“, die Flugmuskulatur, ihrer Beute ins Nest ein.