Die Mauersegler sind wieder da!!
Pünktlich zum 1. Mai sind die ersten Mauersegler wieder in Opladen’s Altstadt gesehen – und gehört- worden! Es waren nur ein paar Vögel und einige Anwohner der Altstadt haben sich schon Sorgen um den Verbleib der Mauersegler gemacht. Doch am Montag den 9.5. sind sie dann sehr zahlreich am Himmel zu beobachten gewesen.
Es ist immer wieder herrlich, diese gewandten Flieger zu beobachten, wenn sie in großen Gruppen ihre Flieger-Meisterleistung mit Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h zum Besten geben und ihre schrillen Schreie zu hören sind – Sommergefühle!
Die Mauersegler ziehen Ende April von ihrem Winterquartier in Afrika wieder zum Brüten zu uns nach Deutschland. Sie bleiben dann nur ca. 100 Tage im Jahr bei uns. Mit ihrem dunklem Bauch und kurzem Schwanz können sie leicht von den Mehlschwalben mit ihrem hellen Bauch und den Rauchschwalben mit den langen Schwanzfedern unterschieden werden.
Sie halten sich ausschließlich in der Luft auf, wo sie ihre Nahrung suchen und auch schlafen. In der 20 Tage deuernden Brutzeit betreiben sie Arbeitsteilung: einer der Elternteile sitzt auf dem Nest und der andere besorgt das Futter.
Die Niststätten der auffälligen Flieger sind oft nicht bekannt. Als Höhlenbrüter besiedeln Mauersegler Hohlräume z.B. an Fassaden und Dächern – oder auch künstliche Nisthilfen speziell für Mauersegler. Hier in Leverkusen ist zum Beispiel der Hindenburgbunker oder auch das NaturGut Ophoven ein Nistplatz für Mauersegler. Da sie blitzschnell in die Hohlräume einfliegen, wissen meist nur wenige Bewohner, dass sich Mauerseglernester an ihrem Haus befinden.
Selbst die Fütterung der Jungen ist unauffällig, da die Eltern nur sehr sporadisch zum Füttern anfliegen. Sie fangen in mehreren Stunden viele hundert Insekten in der Luft, sammeln sie im Schlund und kehren erst dann wieder zum Nest zurück.
Während ihres Heranwachsens trainieren die Jungsegler ihre Brustmuskulatur durch eine Art Liegestütz. Gleichzeitig können sie durch dieses Training ihr optimales Abfluggewicht austarieren. Nach zweimonatiger Brut und Aufzucht stürzen sich die jungen Segler, meist eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang, in ihr selbstständiges Leben.
Die Jungsegler setzen nach ihrem ersten Ausfliegen aus dem Nest zwei Jahre lang keinen Fuß (freiwillig) auf den Erdboden. Das heißt, sie fliegen ununterbrochen und legen pro Jahr ca. 250.000 km zurück. Beim Schlafen im Flug können sie eine Gehirnhälfte „abschalten“ – die andere Hälfte koordiniert den Flug. Abends – eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang – treffen sich die Junggesellen/innen zu den so genannten „screaming parties“, um sich gemeinsam – spielend und schrill schreiend – in ihren Schlafbereich auf etwa 3000 Meter Höhe hochzuschrauben. Der älteste bekannte Mauersegler wurde 21 Jahre alt. Man schätzt, dass er es in seinem Leben auf 4,8 Millionen Flugkilometer gebracht hat – eine respektable Leistung.