Moorschutz beginnt im Garten
Alle Jahre wieder beginnt im Frühling die Pflanzsaison. Dann werden Blumen in die Balkonkästen eingetopft und die Gartenbeete für Stauden und Gemüsepflanzen vorbereitet.
Im Gartencenter stapeln sich die bunten Säcke mit Erdmischungen. Doch darin befindet sich leider oftmals Torf – der Stoff, aus dem unsere wertvollen Moore bestehen.
Dabei binden Moore doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt. „Das Moor ist damit einer der wichtigen natürlichen Partner gegen den drohenden Klimawandel, obwohl sie nur drei Prozent der Landfläche unserer Erde bedecken.“ sagt Ingrid Mayer, die Sprecherin der BUND Kreisgruppe Leverkusen. „Torf gehört daher ins Moor und nicht aufs Beet.“
Moorschutz ist aktuell wichtiger denn je, denn der Schutz der Moore hilft mit, die Klimaerhitzung zu verringern. Ein trockengelegtes Moor gibt mit atemberaubender Geschwindigkeit Kohlendioxid frei. Die bislang unzersetzten Pflanzenreste beginnen sich aufzulösen, und der darin enthaltene Kohlenstoff verbindet sich mit dem Luftsauerstoff zu Klima erwärmendem CO2. Was über Tausende von Jahren angereichert wurde, entweicht innerhalb weniger Jahre. Kein Wunder, dass es Klimaforscher beim Stichwort Torfabbau schaudert. Artenschützern ist der Torfabbau ebenfalls ein Gräuel. Denn wo die lärmenden Torffräsen abgezogen sind, bleiben staubige tote Landschaften zurück. Sonnentau, Orchideen sowie zahlreiche seltene Vögel wie das Birkhuhn, der Ziegenmelker oder der Goldregenpfeifer sind dadurch in Deutschland vom Aussterben bedroht.
Aber gibt es denn eine Alternative zu Torf? Der einfachste Weg zu guter, fruchtbarer Humuserde ist das Kompostieren von Grünschnitt und Bioabfällen wie Obst- oder Gemüseresten. Kompost enthält alle wichtigen Nährstoffe und optimiert den Boden. Wer selbst keinen eigenen Komposter besitzt, hat meist die Möglichkeit beim städtischen Entsorgungsdienst wie der AVEA zu moderaten Preisen Kompost zu kaufen. Der Bergische Kompost zum Beispiel besteht aus Grünschnittabfällen, die an drei Standorten im Bergischen Land schonend kompostiert werden. Auch bei einigen Baumärkten und Gartencentern gibt es inzwischen die beliebte torffreie Blumenerde. Sie besteht zumeist aus schnell nachwachsenden Rohstoffen wie Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern.
Beim Kauf von Blumenerde sollte man daher immer auf die Aufschrift „ohne Torf” oder „torffrei” achten!