Der Habicht ist ein scheuer Waldvogel und führt ein eher verstecktes Leben. Er ist ähnlich gefärbt wie der Sperber, auf der Oberseite schiefergrau bis braungrau und auf der Unterseite weiß, mit feinen Linien schwarz quergebändert. Größenmäßig ist er mit dem Bussard vergleichbar, von dem er sich im Flug aber gut durch seinen langen Schwanz und seine kurzen, breiten Flügel unterscheidet. So ist er perfekt für schnelle Kurzstreckenflüge ausgestattet. Die kurzen Flügel in Kombination mit der kräftigen Flugmuskulatur ermöglichen ihm einen blitzschnellen Start. Der lange Schwanz macht ihn außergewöhnlich wendig, so dass er auch in dichtem Unterholz optimal jagen kann.

Der Habicht

Auf der Suche nach Beute kreist der Habicht, im Gegensatz zum Mäusebussard, selten am Himmel. Er ist ein Ansitzjäger und erbeutet so Tauben, Eichelhäher, Elstern und Krähen, aber auch auf kleine Säugetiere wie Eichhörnchen, Hasen und Kaninchen. Er schlägt seine Beute am Boden und in der Luft.

Zum Brüten benötigen Habichte Wälder, mit hohen alten Bäumen, in denen sie ihre ausladenden Horste bauen können, und vor allem Ruhe. Motorsägen zur Brutzeit irritieren Habichte, genauso wie viele andere Brutvögel. Haben sich zwei Habichte gefunden, halten sie sich die Treue und brüten am liebsten in ihrem angestammten Revier und beziehen gern den vorjährigen Horst. Habichte sind ungleiche Paare: Die Weibchen sind mit einer Spannweite von ca. 120 cm deutlich größer als die Männchen (Spannweite ca. 100 cm).

 

 

Da es immer weniger unberührte Wälder mit altem Baumbestand gibt, zeigen sich einige Habichte flexibel und leben gezwungenermaßen in Stadtnähe, wie zum Beispiel in Köln. In der Stadt fressen sie u.a. Ratten. Gefahr für die wendigen Jäger geht dort von „unsichtbaren“ Glasscheiben und Zügen aus.

Das aktuelle Vorkommen in Deutschland wird auf 11.500 bis 16.500 Brutpaare geschätzt. In NRW sind es Stand 2015 schätzungsweise 1.500 bis 2.000 Habichtpaare.

Zum Schutz des Habichts fordern NABU und LBV Horstschutzzonen in der Umgebung von Greifvogelnestern, in denen Forstwirtschaft und Jagd vor allem während der Brutzeit zwischen März und Juni ruhen sollten. Ebenso ist der Erhalt der noch bestehenden Wälder und Grünflächen, auch in Leverkusen, notwendig zum Schutz des Habichts.

Vom Jäger zum Gejagten

Der Habicht ist – wie viele andere Greifvögel – immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt, obwohl die Jagd auf ihn seit über 40 Jahren verboten ist. Vor allem wegen seiner Vorliebe für Brieftauben, Hühner und Fasane wird der Habicht immer wieder illegal getötet. Der Naturschutzbund Deutschland macht mit der Wahl des Habichts zum Vogel des Jahre 2015 auf diese illegale Jagd auf Greifvögel aufmerksam.

Aktuell aufgestellte Fallen, vergiftete oder angeschossene Greifvögel können unter der Telefonhotline 030-284984-1555 gemeldet werden. Unter dieser Nummer bieten Experten Hilfe beim Erkennen, Dokumentieren und Anzeigen illegaler Aktivitäten.

Wenn eindeutig eine Straftat vorliegt, rufen Sie bitte unmittelbar die örtliche Polizei an (über die Notrufnummer 110) und bitten diese, einen Streifenwaggen zu schicken. Es handelt sich bei illegaler Greifvogelverfolgung um eine Straftat.