Wasserfledermaus

(Myotis daubentonii)

Die Wasserfledermaus ist in Europa weit verbreitet und jagt bevorzugt dicht über der Wasseroberfläche in 5 bis 20 cm Höhe. Sie frißt kleine Insekten, z. B. Mücken oder Schnacken. In den Jagdpausen ruht sie kopfunter an Ästen oder Mauern. Ihr Jagdgebiet ist nur 2 bis 5 km von ihrem Quartier entfernt. Wasserfledermäuse fliegen in der späten Dämmerung zur Jagd aus. Ihr Flug ist schnell und wendig, der Flügelschlag teilweise schwirrend. Der Flügelspann beträgt 24 bis 27,5 cm, das Gewicht 7 bis 15 Gramm. Geschlechtsreif ist die Wasserfledermaus mit einem Jahr. Sie wird durchschnittlich 4 bis 4,5 Jahre alt, das Höchstalter kann 20 Jahre sein. Die Jungtiere, meist eins, werden nach einer Tragzeit von 50 bis 55 Tagen geboren, sie wiegen etwa 2,5 Gramm und sind ab der vierten Woche flugfähig.

Die Wasserfledermaus wandert zwischen Sommer- und Winterquartieren. Winterquartiere sind in Höhlen, Stollen, Bunkern oder Kellern. Die Tiere hängen dort meist eingezwängt in Spalten oder auch in größeren Gruppen frei an Wand und Decke. Die Sommerquartiere und Wochenstuben befinden sich oft in Baumhöhlen oder unter Flußbrücken, selten in Fledermauskästen.
Durch Maßnahmen der Menschen sind die Wasserfledermäuse gefährdet. Der Einsatz von Insektiziden in Land- und Forstwirtschaft oder Trockenlegung von Feuchtgebieten führt zu Nahrungsmangel. Fällen alter Höhlenbäume, Verschluß von Bunkern und Stollen verursachen Quartiermangel.