Der Buntspecht

Wenn Sie bei einem Waldspaziergang einen rhythmischen Klopfton hören und dem Geräusch nachgehen, sehen Sie bestimmt einen hübschen schwarzweißen Vogel, der mit kräftigen Schnabelhieben systematisch einen Baumstamm bearbeitet, um die im Holz verborgenen Insektenlarven genießen zu können.

Eine federnde Verbindung zwischen Schnabel und Gehirnschädel und die besonders starken Schädelmuskeln verhindern dabei eine Gehirnerschütterung. Warum der Specht sich sein Futter nur auf diese Weise beschaffen kann, erzählt eine aus Pommern stammende Sage: Als Jesus noch auf der Erde weilte, bat er einst eine Bäckersfrau um Brot. Diese aber war hartherzig und jagte ihn aus dem Haus. Da verwandelte der Herr sie in einen Vogel, der seine Nahrung aus dem Holz picken musste, und weil die Frau gerade eine rote Kopfbedeckung trug, hat auch der Buntspecht eine rote Kappe.

Träumerei

Ein Specht sitzt auf des Baumes Holz
und ist auf seinen Schnabel stolz;
er macht ein Loch in einen Ast,
so lange bis die Größe passt.
Er hackt und hackt mit saurer Miene
und träumt von einer Bohrmaschine.

© Alfons Pillach