Auch nachts ist bei uns in Leverkusen einiges los! Hier leben fünf verschiedene Eulenarten. Die nachtaktiven Vögel sind mit ihren großen und extrem lichtempfindlichen Augen, ihrem lautlosen Flug und ihrem hochempfindlichen Gehör perfekt an das nächtliche Leben angepasst.

Die meisten Eulenarten stehen auf der „Roten Liste“ der gefährdeten Arten und auch bei uns geht der Bestand leider zurück, daher bitten wir Sie um Informationen, wo Eulen in Leverkusen gesichtet werden, oder wo in den letzten Jahren Eulen im Winter in den Gärten gesehen wurden – entweder unter der Telefonnummer 0214-49940 oder per Email an erich.schulz@nabu-leverkusen.de. Vielen Dank!

Schleiereule

(Tyto alba)

Wer das Glück hatte, den Ruf der Schleiereule schon einmal bei Nacht gehört zu haben, vergisst diesen Moment nie. Der selten zu hörende kreischende, lang gezogene Ruf ist unvergesslich. Auch durch ihr Aussehen hebt sich die Schleiereule deutlich von unseren weiteren heimischen Eulen ab. Besonders auffällig ist ihr herzförmiger, weißer Gesichtsschleier. Dazu besitzt sie keine Ohrenfedern, ihre Augen sind relativ klein und schwarz und ihr Gefiedervorderseite ist durchgehend weiß, bis gelbbraun beige. Unter den Eulenarten genießt sie durch die vielen Besonderheiten eine Sonderstellung und wird ihnen als eigene Familien der Schleiereule (Tytonidae) gegenübergestellt.

Steinkauz

(Athene noctua)

Der Steinkauz ist eine kleine Eulenart von ca. 23cm Größe, die man nicht selten auch am Tag auf Pfosten oder Masten sitzen sieht. Seine Verbreitung geht in Mitteleuropa stark zurück, da zum einen die Lebensräume der Steinkäuze zerstört werden und er dadurch keine geeigneten Brut- und Jagdgebiete mehr findet. Zum anderen ist der zunehmende Straßenverkehr ein Problem für den Steinkauz, da er niedrig über den Boden fliegend jagt und dabei dann von Autos erfasst wird. Auch in Leverkusen hat der Bestand sehr stark abgenommen, so dass wir 2020 nur noch von ca. 3 Brutpaaren ausgehen können.

Uhu

(Bubo bubo)

Mit einer Spannweite von 150 – 170 cm ist der Uhu die größte Eule Europas und wird deswegen oft auch „Steinadler der Nacht“ genannt. Aus der Nähe betrachten kann man ihn im Leverkusener Wildpark Reuschenberg, der schon seit vielen Jahren ein Uhupaar beherbergt. Den meisten Menschen ist der majestätische Vogel wohl bekannt, in der freien Natur gesehen haben ihn aber nur die Wenigsten.

Waldkauz

(Strix aluco)

Schön, dass Nordrhein-Westfalen und Leverkusen einmal nicht Schlusslicht sind, wenn es um das Vorkommen streng geschützter Arten geht: In unserem Bundesland leben nämlich laut dem „Brutatlas der Vögel NRWs“ die meisten Waldkauz Brutpaare (7.300 – 12.750) und davon ungefähr 15-20 im Großraum Leverkusen. Deutschlandweit gibt es etwa 43.000 – 75.000 Paare. Auch wenn bisher wenige Leverkusener diese schöne Eule gesehen haben – ihren typischen Ruf „Huhuhu“ kennen zumindest die Meisten aus Krimis.

Waldohreule

(Asio otus)

Früher gab es sie in Leverkusen – die Schlafgemeinschaften der sympathischen Waldohreulen.  Diese Winterschlafplätze wurden über lange Jahre hinweg benutzt. „In den letzten Jahren wurden uns jedoch nur noch selten diese Schlafplätze der Waldohreulen in Leverkusen gemeldet“ berichtet der Vorsitzende des Naturschutzbund Leverkusen Erich Schulz. Man geht davon aus, dass immer noch einige Waldohreulen in Leverkusen leben – auch wenn der Bestand dieser mittelgroßen Eule mit den auffallenden „Federohren“ langsam abnimmt. Wenn man in der Dämmerung ein lautes Fiepen hört, können es die jungen, noch recht weißen Eulen sein, die als flugunfähige Ästlinge ihre Eltern rufen.