Viel zu schade für den Müll!
Jedes Jahr türmen wir ein Müllgebirge von rund 100 Millionen Kubikmetern auf, dessen Abbau Mensch und Umwelt trotz der Entwicklung zahlreicher Entsorgungstechniken vor zum Teil unlösbare Probleme stellt.
Die beste Strategie ist natürlich Müllvermeidung – und wenn nicht möglich, dann zumindest das Recycling von Wertstoffen.
Bei den Naturschutzverbänden NABU und BUND sammeln wir:
- Korken – Hilfe für Korkeichenwälder
- CDs – zu 100% zu recyceln
- Handys – mit vielen Edelmetallen
- Aluminium – braucht viel Energie zur Herstellung
- Brillen – manche können sie sich nicht leisten
Korken
Schon seit langer Zeit sammeln die Leverkusener Naturschutzverbände NABU und BUND Korken – und aus gutem Grund: Korkeichen müssen mindestens 30 Jahre alt sein, bevor sie zum ersten Mal geschält werden dürfen. Danach sollte dies nur alle 9 bis 10 Jahre einmal geschehen. Kork-Recycling wirkt dem drohenden Raubbau an der Korkeiche entgegen, indem es mithilft, die Korkernte auf ein naturverträgliches Maß zu reduzieren. So fördert das Sammeln und die Weiterverarbeitung von Korken die Erhaltung von Kork- und Steineichenwäldern, die Zufluchtsorte für viele vom Aussterben bedrohte Tierarten sind. In den Kork- und Steineichenwäldern der spanischen Extremadura z. B. überwintern die meisten Kraniche, die unseren Kontinent auf der sogenannten Westzieherroute überqueren.
Naturkork kann für eine Reihe von Produkten als Rohmaterial wieder eingesetzt werden. Im Bereich von Hitzeschutz und Wohnraumdämmung ist er z. B. eine gesuchte Alternative. Das Epilepsiezentrum Kork bei Kehl nimmt unsere Korken an und verschafft so Menschen mit Behinderung feste Arbeitsplätze in der Korkverarbeitung.
Sie können ihre Naturkorken im Info-Treff zu den Öffnungszeiten abgeben. Gustav-Heinemann-Straße 11 in Leverkusen-Manfort.
CD‘s – zum Wegwerfen zu schade !
Wir finden sie in Zeitschriften als Werbe-CDs, sie sind Speichermedium zur Datenablage, als Tonträger haben sie Schallplatte und Kassettenband längst verdrängt… Aber wohin mit den Silberscheiben, wenn sie Datenmüll geworden sind? Ein HightechProdukt wie die CD, das weltweit in großen Stückzahlen aus dem gleichen Kunststoff gefertigt wird – es besteht zu 99% aus Polycarbonat – , sollte auf keinen Fall im Restmüll oder im Gelben Sack landen. Die entwickelten Recyclingverfahren führen zu einem qualitativ hochwertigen Kunststoff, der zu technisch anspruchsvollen Produkten z.B. in der Medizintechnik verarbeitet werden kann.
„Das praktizierte werkstoffliche Verwertungsverfahren stellt die umweltverträglichste Art der Entsorgung dar und sollte nach unserem Dafürhalten durch ein entsprechendes Verbraucherverhalten, das darin besteht, nicht mehr benötigte CDs bestehenden (und neu zu schaffenden) Erfassungssystemen zu zu führen, nach Kräften unterstützt und gefördert werden.“ (aus einem Brief des UBA an den BUND vom 15.10.01)
Schließen Sie sich dieser Einschätzung des Umweltbundesamts an und bringen Sie uns die CDs und DVDs, die Sie nicht mehr brauchen!
Sie können ihre CD‘s im Info-Treff zu den Öffnungszeiten abgeben. Gustav-Heinemann-Straße 11 in Leverkusen-Manfort.
Alte Handys, her damit!
„Schlaf-Handys“ – Schlummernde Schätze heben
Ein Leben ohne Handy? Für viele Menschen heutzutage nahezu undenkbar! Und da Elektroindustrie und Mobilfunkanbieter uns Verbrauchern suggerieren, dass nur das neueste Modell den aktuellen Standards gewachsen ist, werden allein in Europa jedes Jahr mehr als 100 Millionen Handys ausrangiert – nach einer Nutzungsdauer von höchstens ein oder zwei Jahren.
Nur wenige Nutzer machen sich dabei bewusst, dass sie ein wahres Rohstofflager in der Schublade haben – ein Schatz, der ungenutzt herumliegt. Unter den Stoffen, die in ihm schlafen – Gold und Silber etwa, Kupfer und Zinn – ist Coltan derjenige, der unsere größte Aufmerksamkeit verdient.
Trotz Aufklärung in den Medien macht sich nur ein Bruchteil der Handynutzer den Zusammenhang klar zwischen seinem Smartphone und den unsäglichen Arbeits- und Lebensbedingungen der Minenarbeiter etwa im Kongo. Es gibt Ansätze, die Transparenz der Rohstoffgewinnung zu verbessern, aber noch hat man nicht den Eindruck, dass es zum Standard der betroffenen Unternehmen gehört, ihrer Verantwortung zur Einhaltung der Menschenrechte gerecht zu werden – Gründe genug, ein nicht benutztes Gerät nicht weiter schlummern zu lassen!
Sollten Sie wirklich ein neues Gerät brauchen, so greifen Sie zu einem „Fairphone“! Ein Smartphone aus 100 Prozent fair gehandelten Materialien wird es nie geben, das geben die niederländischen Entwickler selbst zu. Es stammen aber die meisten der im Fairphone verarbeiteten Rohstoffe aus Minen, deren Erträge nachweislich nicht aus konfliktbelasteten Gegenden kommen. Zudem ist das Fairphone ausgesprochen reparaturfreundlich!
Wie viele Umweltschutzorganisationen sammeln auch wir, die Naturschutzverbände NABU und BUND, seit langem Handys, die dann sachgerecht recycelt werden. Wir übergeben unsere gesammelten Handys an Mobile-Box, ein von zwei Kölner BUND-Mitgliedern gegründetes Rücknahmesystem für gebrauchte Mobiltelefone, die hier von einem zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb recycelt werden. Wiederverwendbare Geräte werden nach einer ausführlichen Datenlöschung innereuropäisch wieder in Umlauf gebracht. Dieses Vorgehen entspricht einem der zentralen Grundsätze des Kreislaufwirtschaftsgesetzes: Wiederverwendung vor Verwertung. 50 % der Erlöse werden an den BUND gespendet, der damit lokale Umweltprojekte unterstützt. Weiterführende Informationen unter www.mobile.box.eu
Sie können ihre Handys im Info-Treff zu den Öffnungszeiten abgeben. Gustav-Heinemann-Straße 11 in Leverkusen-Manfort.