Viele zarte hellgrüne Blätter sind essbar, z.B. die von:
Vogelmiere,
Hirtentäschel,
Gänseblümchen,
Brennnessel,
Löwenzahn,
Schafgarbe,
Knoblauchsrauke,
Weidenröschen,
Gänsefingerkraut,
Günsel,
Taubnessel und
Giersch.
Sie sind aromatisch und besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Auch ganz junge Blätter von:
Buche,
Linde,
Birke und
Schwarzer Johannisbeere
geben Gemüsegerichten und Salaten, Butterbroten und der Grünen Soße einen besonderen Pfiff.
Zur essbaren Dekoration streuen Sie die Blüten von:
Gänseblümchen,
Wiesenschaumkraut
über die Speisen. Sie schmecken ebenso gut wie die Blätter dieser Wildkräuter.
Gierschgeschichten kann jeder, der einen Garten hat, viele erzählen, aber erbauliche sind wenige darunter. Fast immer geht es dabei um die erfolglosen Versuche, ihn samt seinen unterirdischen Ausläufern aus dem Garten zu vertreiben. Nicht einmal seine zartweißen Doldenblüten - wenn man ihm überhaupt die Gelegenheit gibt, sie zu zeigen! - machen den Ärger darüber wett, dass er sich mit ungeahnter Hartnäckigkeit immer mehr Platz im Garten erobert.
Dabei weiß kaum jemand, welchen Schatz er da in seinem Garten beherbergt. Auch wenn wohl nicht stimmt, was Linné bei seiner Namensgebung aegopodium podagraria offenbar noch glaubte, nämlich dass der Giersch eine Heilpflanze gegen Fußgicht sei, ist es doch erwiesen, dass 100 g Giersch ca. 200 mg Vitamin C, 16,6 mg Eisen, 2 mg Kupfer und noch viele weitere höchst gesunde Stoffe beinhalten! Das beste Mittel, das Verhältnis zu ihm zu bessern, ist es also, ihn durch "Aufessen" in Schach zu halten. Bereiten Sie ihn wie Spinat zu oder probieren Sie aus der Reihe der folgenden Gierschrezepte immer mal wieder eines aus!
Giersch-Blätterteig-Quiche
100 g Blätterteig
50 g Giersch
etwas Milch, etwas Sahne
1 Ei
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Muskat
40 g Frühstücksspeck
etwas Kümmelsamen
Den Blätterteig ausrollen, in eine gebutterte Backform geben und den Boden mehrmals einstechen. Den Giersch blanchieren und sehr fein hacken. Die restlichen Zutaten - außer Speck und Kümmel - verquirlen und mit dem Giersch vermengen. Die Masse auf den Teig geben und mit den Speckstreifen garnieren. Im vorgeheizten Backofen bei 200° C 15 Minuten backen. Nach ca. 5 Minuten mit Kümmel bestreuen und weiter backen.
Giersch-Tomaten
4 Tomaten
1 Handvoll Giersch
1 Ei
Salz und Pfeffer
Von den Tomaten einen Deckel abschneiden, das Fruchtfleisch herausnehmen und pürieren. Den Giersch kochen, fein zerkleinern und mit dem Fruchtfleisch der Tomaten mischen. Das Ei zugeben, würzen und die Tomaten mit der Masse füllen. Den Deckel darauf legen und die Tomaten auf einem eingefetteten Backblech eine halbe Stunde bei 200° C in den Ofen stellen.
Frittierte Gierschblätter
10 - 15 junge Gierschblätter
1 Teelöffel Sonnenblumenöl
50 g Mehl
1 Tasse Bier
1 Eiweiß und 1 Eigelb
Salz, Pfeffer und Muskat
Die Gierschblätter mit einer Teigrolle walken und leicht salzen. Die übrigen Zutaten zu einem dickflüssigen Teig verrühren und den Eischnee unterheben. Die Gierschblätter durch den Teig ziehen und bei 180° C frittieren. Dazu passt eine Tomaten- oder eine Käsesauce.
Giersch-Frischkäse
50 g Giersch
100 g Doppelrahmfrischkäse
1 halbe Knoblauchzehe
Zitronensaft, Salz, Pfeffer
Den Giersch blanchieren, gut abtropfen lassen und klein schneiden. Den Frischkäse mit dem durchgepressten Knoblauch verrühren und den Giersch unterheben. Den Brotaufstrich mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Rosemarie Schroer ist eine echte Expertin in Sachen Einmachen und Weiterverarbeitung von frischem Obst. Frau Schroer kocht seit über 20 Jahren ungewöhnliche Marmeladen ein und verkauft die unglaubliche Menge von 600-700 Gläser Marmelade jedes Jahr für die Naturschutuverbände NABU und BUND auf dem Naturschutzbasar.
Die 78jährige verarbeitet zum Beispiel die Felsenbirne. Kaum jemand kennt den Geschmack dieser Obstsorte. Vielen Gärtnern ist gar nicht bekannt, dass die Früchte überhaupt essbar sind. Dabei wurden Felsenbirnen früher sogar als reine Obstgehölze angebaut. Die Früchte erinnern in Aussehen und Geschmack ein wenig an Heidelbeeren, sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Gerbsäure.
Hier einige Marmeladen-Rezepte bzw. Tipps von der Expertin:
Die Marmeladen wird durch die Mischung von Saft und Obst besonders fruchtig und man hat nicht zu viele Kerne in der Marmelade.
Besonders lecker wird die Erdbeermarmelade, wenn man nur die Hälfte der Erdbeeren püriert und die andere Hälfte ganz klein schneidet.
So bleiben leckere Erdbeerstückchen in der Marmelade.
Tipp von Fr Schroer: „Wenn die Marmelade mal nicht fest wird, verwende ich Gelfix“.