Eisvogel

(Alcedo atthis)

Es gibt die schönen „Juwele der Lüfte“ auch in Leverkusen!  Lange Jahre war er sehr selten, aber durch die inzwischen wieder sauberen Gewässer findet er auch bei uns wieder Fische als Nahrung. Meistens hört man seinen Pfiff – und dann sieht man einen türkisblauen „Strich“, der über das Wasser fliegt. Selten kann man ihn beim Fischen beobachten – es sei denn, man kennt sein Revier.

Der Eisvogel lebt an einigermaßen sauberen Binnengewässern, an denen er von überhängenden Ästen nach Fischen und den Larven von Wasserinsekten Ausschau hält. Mit seinem langen, spitzen Schnabel fängt er dann stoßtauchend seine Beute.

Flussregenpfeifer

(Charadrius dubius)

Der Flussregenpfeifer ist ein inzwischen auch in Leverkusen sehr seltener Vogel geworden. Sein ursprünglicher Lebensraum war am Rande von Flüssen auf Schotterinseln, Sandufern und Kiesflächen. Durch die  Begradigung der Wasserstraßen mit seinen entsprechenden Veränderungen bzw. durch die vielen Freizeitaktivitäten am Wasser, sind ihm viele Brutmöglichkeiten genommen worden. Als sogenannte Ersatzbiotope hat er sich inzwischen Kiesgruben mit vegetationsfreiem Boden gesucht oder, was auch gar nicht so selten ist, Baustellen, auf denen nicht gearbeitet wird.

Graureiher

in Leverkusen

(Ardea cinerea)

Lange suchte man eine Graureiherkolonie in Leverkusen vergeblich. Aber seit einigen Jahren ist sie wieder  in den alten Bäumen im Schlosspark vom Schloss Morsbroich zu finden.

Jedes Jahr beginnen die Graureiher im frühen Frühjahr ihre Nester hoch oben in den Bäumen auszubessern und bald darauf zu brüten. Da in dieser Zeit das Laub der Bäume noch licht ist, kann man die Nester und ihre Bewohner zu dieser Zeit noch gut beobachten. Ihre Nester wirken eher ein wenig „liederlich“, was ein Hinweis darauf ist, dass sie früher am Boden gebrütet haben.

Die brütenden Reiher kann man in der Regel schon gut von weitem hören, da sie energisch das Nistmaterial gegen die Nachbarn verteidigen und gemeinsam die Krähen vertreiben, die an den Gelegen interessiert sind.

Halsbandsittich

(Psittacula krameri)

 Inzwischen kennen wahrscheinlich viele Menschen den grünen, etwa elstergroßen Vogel mit dem roten Schnabel, der schon seit gut 50 Jahren in Leverkusen und Umgebung sein zu Hause gefunden hat. Seinerzeit sind sie aus der Gefangenschaft geflohen oder ausgesetzt worden und haben sich erstaunlich gut angepasst. Sie konnten in den meist milden Wintern entlang des Rheins gut überleben.

In Leverkusen und Umgebung, in Köln, Düsseldorf sowie im gesamten Rheinland kann man sie zunächst hören und dann sehen. Sie stoßen beim Fliegen ständig laute Rufe aus, guckt man dann gen Himmel entdeckt man immer mehrere Vögel, denn sie kommen nie alleine vor.

Haubentaucher

(Podiceps cristatus)

Mit einer Größe von etwa 50 cm ist der Haubentaucher der größte und auch bekannteste Vertreter aus der Familie der Lappentaucher.

Bei beiden Geschlechtern heben sich die prachtvoll rotbraun und schwarz gefärbte Federhaube und der rostbraune Rücken wirkungsvoll vom Weiß des langen schlanken Halses ab.

Mit etwas Glück kann man im Frühjahr auch auf Leverkusener Baggerseen den „Pinguintanz“ balzender Haubentaucher beobachten, der zum eindrucksvollen Ritual der Partnerwahl gehört. Im ruhigen Uferbereich bauen sie dann ihr schwimmendes Nest.

Kiebitz

(Vanellus vanellus)

Der Kiebitz ist etwa taubengroß, gehört zur Familie der Regenpfeifer und ist mit seinem schwarzweißem Gefieder und dem langen Schopf sehr gut zu erkennen. Sein Ruf „kiewit“ ist ebenfalls unverwechselbar, den er im Frühling bei gaukelnden Flügen über seinem Revier hören lässt. Sein Flugstil hat ihm bei den Beinamen „Gaukler der Lüfte“ eingebracht.

Der Kiebitz bewohnt offenes Gelände mit nicht zu hoher Vegetation. Man findet ihn deshalb vor allem auf feuchten Wiesen und Äckern oder ähnlichen Landschaften. Dort findet er seine Nahrung, die primär aus Weichtieren, Würmern und Insekten und deren Larven besteht.

Allerdings wird sein Lebensraum auch in Leverkusen immer mehr eingeschränkt oder auch vernichtet. Bodenentwässerung, Grundwasserabsenkung, monotone Bewirtschaftung, intensive Nutzung von Herbiziden und Insektiziden, zu frühe Wiesenmahd sowie intensive Freizeitnutzung seiner ursprünglichen Gebiete führen zu seiner Vertreibung oder Zerstörung der Brut. Sie weichen daher immer mehr auf Ackerland aus oder sind gar nicht mehr in vielen Bereichen zu finden.

Kleiber

Sitta europaea

Den Ungeübteren unter den Vogelfreunden, die manchmal fast verzweifeln bei dem Versuch, die Familien der Grasmücken, Schnäpper und Schmätzer etwa in Gesang und Aussehen zu unterscheiden, sei zum Trost gesagt, dass ihnen der Vogel des Jahres 2006 die Bestimmung leicht macht. Bereits Ende Dezember nämlich beginnen die Kleibermännchen ihr Revier mit lauten markanten Pfeiftönen, die sich gut merken lassen, abzugrenzen. Bei einem winterlichen Waldspaziergang kann man so den gewandten Kletterer schnell entdecken. Auch in Leverkusener Parks und Gärten, in denen alte Bäume noch nicht der Säge zum Opfer gefallen sind, ist er ein häufig anzutreffender Gast.

Turteltaube

(Streptopelia turtur)

Der Bestand der Turteltaube ist bundesweit kontinuierlich im Sinken begriffen. Auch in Leverkusen fehlt sie leider seit ca. 2003 als Brutvogel.

Die zunehmende Verödung der Landschaft setzt auch ihr sehr zu. Durch das sinkende Nahrungsangebot ist das Brutgeschäft von einstmals bis zu vier pro Saison auf oft nur noch eine Brut im Jahr gesunken.

Das mangelnde Nahrungsangebot ist nicht nur in Deutschland für die einzige Langstreckenzieherin unserer heimischen Taubenarten ein großes Problem. Auch auf ihrem Weg ins Winterquartier nach und in Afrika kommt es durch fehlende Rastplätze, Monokulturen, der „großzügigen“ Nutzung der Pestizide und den Klimaveränderungen zu großen Schwierigkeiten.

Wasseramsel 

(Cinclus Cinclus)

Die Wasseramsel ist der einzige Singvogel, der Fliegen und Tauchen kann.

Trotz der Namensähnlichkeit, ist die Wasseramsel nicht mit der Amsel (Schwarzdrossel) verwandt.

Sie ist etwa starengroß, aber kugeliger, bedingt durch ihre kräftige Brustmuskulatur, hat einen kurzen Schwanz, ähnlich wie der des Zaunkönigs und kräftige Beine. Auffällig ist ihr weißer Brustlatz bei ansonsten bräunlichem Körper. Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich nicht. Die Jungvögel sind in der Regel blasser gefärbt und haben viele weißliche Pünktchen.

Typisch ist das charakteristische Knicksen, welches bei Erregung stärker wird. Am häufigsten sieht man es, wenn sie auf Steinen am Wasser steht.

Weißstorch

(Ciconia ciconia)

Wer kennt ihn nicht! – und doch haben viele ihn noch nicht live gesehen!

Der schwarz-weiße Vogel mit den roten Beinen und dem großen roten Schnabel ist ca. 80-100 cm lang und hat eine Flügelspannweite von über 2 m. Er ernährt sich von Fröschen, Reptilien und Mäusen, aber auch von Regenwürmern und Fischen. Als Lebensraum besiedelt er offene Landschaften wie Flussniederungen, Wiesen und Weiden. Er ist ein Langstreckenzieher und verbringt den Winter in West-, Ost- und Südafrika.