Auch in Leverkusen gibt es viele wildlebenden Säugetiere. Diese kommen häufig auch bei uns in den Gärten vor, sind aber meiste nachtaktiv, so dass wir Igel oder Fledermäuse selten zu sehen bekommen. Damit diese vielen Arten auch weiter bei uns in Leverkusen in unseren Gärten leben können, müssen diese tierfreundlich gestaltet werden.

Endlich wieder da – Biber in Leverkusen

(Castor fiber)

„Zunächst traute ich meinen Augen nicht, aber dann sah ich eindeutig die Spuren eines Bibers – einen angeknabberten Baum“ berichtete Erich Schulz, der Vorsitzende des Naturschutzvereins NABU in Leverkusen. Er hatte an der unteren Wupper 2018 die ersten Zeichen des Vorkommens des seltenen Nagers in Leverkusen entdeckt.

Fledermäuse

(Microchiroptera)

Das wichtigste gemeinsame Merkmal dieser Tierordnung ist die Umbildung der Vorderextremitäten zu Flugorganen. So sind die Fledertiere die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Sie sind nachts aktiv und bewegen sich mit Hilfe der Ultraschall – Echoortung perfekt im Raum. So erbeuten sie auch ihre Nahrung, die Insekten – alle  deutsche Fledermausarten ernähren sich von Insekten.

Aus Leverkusen sind 9 Fledermausarten bekannt. Einige haben in Leverkusen ihre Wochenstuben, andere sind nur auf dem Durchzug bei ihren Wanderungen.

Fuchs

(Vulpes vulpes)

Füchse sind oft in der Stadt anzutreffen! – sie sind Kulturfolger.

Eine Krankheit der Füchse, die oft tödlich endet, ist die Staupe – eine für Menschen ungefährliche Viruserkrankung.

Die kranken Füchse zeigen ähnlichen Symptomen wie bei Tollwut. Sie haben oftmals Lähmungen der Hinterbeine, Atemschwierigkeiten oder Krämpfe. Die kranken Füchse verlieren jede Scheu vor Menschen.

In Leverkusen ist im Januar 2020 ein Fuchs mit dem Staupe-Virus entdeckt worden. Da Staupe auch für Hunde eine tödliche Gefahr sein kann, rät die Stadt zur Impfung der  Hunde. Zudem sollten Hunde an die Leine genommen werden, damit sie nicht mit Wildtieren und deren Exkret in Berührung kommen.

Igel

(Erinaceus europaeus)

Der stachelige Geselle gehört zu den Säugetieren! – und er kann trotz seiner Stacheln seine Jungen „unfallfrei“ säugen! Denn die Stacheln sind auf dem Rücken und der Seite des Igels, am Bauch hat er ein weiches Fell.

Auch die Paarung der Igel ist „unfallfrei“ möglich – ganz normal von hinten! Ende April suchen die Männchen nach einem paarungsbereiten Weibchen. Hat es eines gefunden, umkreist er es mit großer Ausdauer teilweise über Stunden hinweg. Das Weibchen gibt sich anfangs unwillig, und wendet ihm mit Schnaufen und Fauchen immer nur die Körperseite zu. Dieses Verhalten des Paares wird auch „Igelkarussel“ genannt.

Siebenschläfer

(Glis glis)

Siebenschläfer sind nachtaktive Säugetiere. Sie sind ausgesprochene Baumtiere und halten sich meist im Wald  in den Kronen der Bäume auf, so dass man sie meistens nicht zu Gesicht bekommt.

Siebenschläfer kommen nur südlich einer Linie Osnabrück-Fehmarn vor. In Leverkusen gibt es Siebenschläfer, bei denen seit 2015 per Live-Webcam des NABU Leverkusen von Juni bis Oktober für Jeden im Internet ein Einblick in das „Wohnzimmer“ dieser Kobolde der Nacht möglich ist.

Wolf

(Canis lupus)

In Deutschland kehrt der Wolf langsam zurück, nachdem er seit fast 180 Jahren hier ausgestorben war.

Auch in NRW gibt es seit einigen Jahren wieder vereinzelte Nachweise von Wölfen – teils durchziehend, seit 2018 aber auch schon sesshaft.

So wurde am 20. November 2019 eine Wölfin in Hückeswagen im Oberbergischen Kreis genetisch nachgewiesen.
Am 17. Februar 2020 war ein Wolf von einer Fotofalle in der Gemeinde Odenthal (Rheinisch-Bergischer Kreis) erfasst worden.